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Digitaler Stromzähler: Alles, was du zum neuen Messsystem wissen musst

27. Dezember 2024 von Octopus Energy

Seit dem 27. Mai 2023 gilt: Alle analogen Stromzähler werden bis zum Jahr 2032 mit einem digitalen Gerät ausgetauscht. Das legte die Bundesnetzagentur im Messstellenbetriebsgesetz fest.

Verbraucher*innen erhalten dann entweder eine moderne Messeinrichtung oder ein intelligentes Messsystem (Smart Meter). Der Wechsel steht bei dir noch bevor? Wir erklären dir, wie die verschiedenen digitalen Stromzähler funktionieren, welche Vorteile sie bieten und wie der Einbau genau funktioniert.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bis 2032 soll jeder Haushalt über eine moderne Messeinrichtung verfügen.

  • Die Kosten für den Einbau und Betrieb sind gesetzlich gedeckelt und werden vom Messstellenbetreiber mitfinanziert.

  • Wer mehr als 6.000 kWh im Jahr verbraucht oder eine PV-Anlage, Wärmepumpe sowie Wallbox besitzt, bekommt verpflichtend ab 2025 ein Smart Meter.

  • Auch Verbraucher*innen mit geringerem Stromverbrauch können auf Wunsch einen intelligenten Zähler erhalten.

Digitaler Stromzähler: So funktioniert das neue Messsystem

Ein digitaler Stromzähler misst mithilfe einer elektronischen Schaltung die Stromstärke und -spannung. Aus den beiden Werten berechnet das Gerät den Energieverbrauch in Kilowattstunden präzise und in Echtzeit – und ersetzt damit die Drehscheibe des analogen Stromzählers (Ferraris-Zähler). Die erfassten Daten speichert das Gerät zwei Jahre rückwirkend.

Digitale Stromzähler erfassen unter anderem folgende weitere Parameter:: 

  • Stromverbrauch in Zeitintervallen (pro Tag, Woche, Monat oder Jahr)

  • Einspeisungen (durch Photovoltaik-Anlagen oder Balkonkraftwerke)

  • Tarifzonen bei Zweitarifzählern (wie Tag- und Nachtstrom)

  • Momentan-Verbrauch (in Watt oder Kilowatt)

Um die gespeicherten Werte des digitalen Stromzählers manuell auslesen zu können, besitzt das Gerät ein LCD-Display. Die Bauweisen sind vom Hersteller abhängig: Bei manchen digitalen Stromzählern wechselt die Anzeige automatisch zwischen verschiedenen Messwerten, andere haben einen Bedienknopf. Informationen zu den spezifischen Funktionsweisen deines digitalen Stromzählers führt die Bedienungsanleitung auf. Auch Symbole, die sich oft neben dem Display befinden, sind in der Gebrauchsanweisung genauer erläutert.

Gut zu wissen: Die Zählernummer des digitalen Stromzählers findest du meist unter der elektronischen Anzeige auf dem Gehäuse.

Moderne Messeinrichtung und intelligentes Messsystem: Was ist der Unterschied?

Es gibt zwei Arten von digitalen Stromzählern: moderne Messeinrichtungen (mME) und intelligente Messsysteme (iMSys).

Eine moderne Messeinrichtung bietet die Basisfunktionen eines digitalen Stromzählers, wie die genaue Messung des Stromverbrauchs. Bei einer mME liest du die Verbrauchsdaten selbst vom Display ab und leitest sie dann, zum Beispiel durch Eingabe in das Online-Portal deines Stromanbieters, weiter. 

Intelligente Messsysteme – auch Smart Meter genannt – sind mit einer Kommunikationseinheit ausgestattet: das Smart Meter Gateway. Damit lässt sich das Gerät in das Kommunikationsnetz einbinden, um die erfassten Stromwerte an den grundzuständigen Messstellenbetrieb zu senden. Gleichzeitig ist es möglich, die Messwerte des digitalen Stromzählers auch online abzulesen – sowohl vom Stromanbieter automatisch für die Abrechnung als auch von dir über ein Online-Portal zur Überwachung deines Verbrauchs.

Interessant: Der Eigenverbrauch von digitalen Stromzählern ist so gering, dass er sich auf deine Stromkosten kaum auswirkt.

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Wer ist beim digitalen Stromzähler für das Ablesen zuständig?

Das Ablesen des Zählerstands müssen entweder der Messstellenbetreiber oder du vornehmen – nicht der Netzbetreiber oder Stromanbieter. Die Zuständigkeit richtet sich nach dem Typ des digitalen Stromzählers:

  • moderne Messeinrichtung: Der Stromzähler besitzt keine Kommunikationseinheit. Deshalb müssen du oder ein*e Mitarbeiter*in des Messstellenbetreibers den Zählerstand am Display ablesen.

  • intelligentes Messsystem: Das Gerät sendet über das Smart Meter Gateway alle 15 Minuten den Stromverbrauch an den Messstellenbetreiber. Ein manuelles Auslesen der Daten am Stromzähler selbst ist nicht mehr notwendig.

Was sind die Vorteile von einem digitalen Stromzähler?

Ob Smart Meter oder moderne Messeinrichtung – ein digitaler Stromzähler gleicht die Nachteile von analogen Ferraris-Geräten aus: 

  • Genauigkeit: Die elektronische Messung zeigt präzise an, wie viel Strom zu welchem Zeitpunkt verbraucht wird.

  • Transparenz: Die Speicherunktion des Geräts gibt einen detaillierten Überblick über den Stromverbrauch der letzten 24 Monate.

  • Verbrauchskontrolle: Anhand der zeitlich strukturierten Daten hast du die Möglichkeit, deinen eigenen Verbrauch nachzuvollziehen und anpassen – eine optimale Hilfe beim Stromsparen.

  • Multi-Dimensionalität: Neben der genutzten Energie misst ein digitaler Stromzähler zusätzliche Werte – wie beispielsweise Einspeisungen durch Balkonkraftwerke oder PV-Anlagen.

Verfügt das Gerät über ein Smart Meter Gateway, entstehen weitere Vorteile, die für den Wechsel zum digitalen Zähler sprechen. Dazu zählen die Integration in Smart Home Systeme oder auch der Zugang zu Zusatzdiensten wie speziellen Stromtarifen.

Smart Meter: Direkte Kommunikation mit Benefits

Zu vielen Smart Metern erhältst du einen Zugang per App. Damit ist es ganz einfach möglich, aus der Ferne und zu jedem Zeitpunkt deinen Zählerstand einzusehen. Diese Kontrollmöglichkeit hilft dir, deinen Stromverbrauch im Blick zu behalten und gezielte Sparmaßnahmen zu treffen – und unerwartete Nachzahlungen zu vermeiden.

Dynamischer Stromtarif: Mit transparentem Verbrauch Geld sparen

Wer ein Smart Meter besitzt, profitiert von intelligenten Stromtarifen. Bei diesen dynamischen Bezahlmodellen wird dein übermittelter Stromverbrauch kontinuierlich mit den Zeiträumen verglichen, in denen der Strompreis schwankt. So kannst du Tätigkeiten, die viel elektrische Energie in Anspruch nehmen, bewusst in Phasen mit niedrigen Kosten legen – zum Beispiel, indem du dein E-Auto nachts lädst.

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Wieso schwankt der Strompreis?

Der Preis für Strom ist von Faktoren wie Wetter oder Tageszeit abhängig. Die Gründe dafür sind unter anderem:

  • Herrscht starker Wind, produzieren Anlagen wie Windräder viel Strom – der Preis sinkt.

  • Wird es am Abend dunkel, speisen Solaranlagen weniger Energie in das Netz ein. Gleichzeitig verbringen viele Menschen den Feierabend zu Hause und verbrauchen Strom – der Preis steigt.

  • Nachts sinkt der Strompreis häufig, da der Verbrauch geringer ist und viele erneuerbare Anlagen weiterhin Strom erzeugen. Dies führt zu einem Überangebot, was die Preise senkt.

Derartige Schwankungen beeinflussen den Strompreis um mehrere Cents.

Pflichteinbau digitaler Stromzähler: Wer bekommt welches Messsystem?

Bis 2032 ist der digitale Stromzähler für alle Pflicht. Spätestens dann soll jeder analoge Zähler mit mindestens einer modernen Messeinrichtung ausgetauscht werden. Bestimmte Verbraucherprofile hingegen erhalten verpflichtend ein intelligentes Messsystem:

  • Haushalte, die pro Jahr mehr als 6.000 kWh Strom verbrauchen

  • Erzeuger*innen von Energie mit Anlagen, die mehr als 7 kW Strom produzieren (wie Photovoltaik-Anlagen)

  • Verbraucher*innen, die eine sogenannte steuerbare Verbrauchseinrichtung besitzen (wie Wärmepumpen oder Ladestationen für E-Autos)

Gut zu wissen: Auch Haushalte, deren Stromverbrauch unter 6.000 kWh pro Jahr liegt, können ein Smart Meter erhalten. Ein freiwilliger Einbau kostet ab 2025 einmalig 30 Euro – außer, der Messstellenbetreiber entscheidet sich selbst für das intelligente Messsystem und trägt damit das Entgelt.

Digitale Zähler und Solaranlagen: Den eigenen Strom genau im Blick

Wenn du selbst Strom produzierst und in das Netz einspeist, gehen viele Vorteile mit digitalen Stromzählern einher. Egal ob Balkonkraftwerk oder PV-Anlage – diese zwei Gerätetypen sind für Stromerzeuger*innen geeignet:

  • Zweirichtungszähler: Sowohl in Smart Metern als auch in mMEs verfügbar, misst diese Art des digitalen Zählers den Stromverbrauch und die Einspeisung. Die separate Auflistung schafft einen optimalen Überblick, wie viel Strom du erzeugst und gleichzeitig nutzt.

  • saldierender Zähler: Diese wird häufig in Smart Metern verwendet, um die eingespeiste Energie automatisch mit dem Strombezug zu verrechnen. Damit ersetzt der digitale Stromzähler den rückwärts laufenden Zählerstand der analogen Drehscheibe. MMEs können diese Funktion jedoch nicht immer bieten.

Tipp: Lasse dich vor dem Wechsel am besten von deinem Messstellenbetreiber beraten, welcher Zählertyp am besten zu dir und deinem Verbrauchsprofil passt.

Wechsel zu digitalem Stromzähler: Welche Kosten kommen auf mich zu?

Für den Pflichteinbau und den Betrieb einer modernen Messeinrichtung oder eines intelligenten Messsystems gelten jährliche Preisobergrenzen (§ 34 MsbG). Einen Großteil der Kosten trägt der Messstellenbetreiber – ebenso wie die Beschaffung und Installation des Geräts. Du musst also deinen neuen digitalen Stromzähler nicht selbst kaufen.

Interessant: Der Pflicht-Wechsel weg von analogen Zählern soll die Digitalisierung vorantreiben und damit die Energiewende unterstützen. Deshalb sind die Kosten gesetzlich geregelt und für Verbraucher*innen sehr gering.

Für moderne Messeinrichtungen liegt der gedeckelte Preis bei 20 Euro pro Jahr.

Bei intelligenten Messsystemen richten sich die Preisobergrenzen nach dem Jahresverbrauch:

  • 6.000 bis 10.000 kWh: 20 Euro pro Jahr

  • 10.000 bis 20.000 kWh: 50 Euro pro Jahr

  • 20.000 bis 50.000 kWh: 90 Euro pro Jahr

  • 50.000 bis 100.000 kWh: 120 Euro pro Jahr

Verbraucher*innen mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung – wie eine Wärmepumpe oder Wallbox – zahlen für ihr Smart Meter ebenfalls jährlich 50 Euro.

Sind Zusatzleistungen gewünscht, fallen weitere Kosten an, die ebenfalls im § 35 MsbG geregelt sind.

Wichtig: Informiere dich vor dem Wechsel, ob dein Zählerschrank die Anforderungen für einen digitalen Stromzähler erfüllt. Bei etwa einem Viertel der bisherigen Installationen war ein Umbau des Zählerschranks nötig – meist in Häusern mit einem Baujahr vor 1965. Besitzer*innen von Eigenheimen zahlen die Kosten dafür selbst. Bei Mietobjekten kommt in der Regel der oder die Vermieter*in für den Umbau auf.

Digitaler Stromzähler: So läuft der Einbau ab

Für den Einbau von digitalen Stromzählern ist der grundzuständige Messstellenbetreiber verantwortlich. Der Ablauf ist gesetzlich geregelt:

  1. Mindestens drei Monate vor dem Einbau erhältst du von deinem Messstellenbetreiber eine Benachrichtigung – inklusive der Möglichkeit, dass du zu einem anderen Betreiber wechseln kannst (§ 37 MsbG).

  2. Spätestens zwei Wochen vor dem Einbau wirst du schriftlich über den Installationstermin informiert. Der Messstellenbetreiber muss zwei weitere Terminoptionen mitteilen.

  3. Ein beauftragter Techniker bzw. eine Technikerin des Messstellenbetreibers tauscht am vereinbarten Tag das alte Gerät mit dem neuen digitalen Zähler aus und richtet das Gerät ein.

Wichtig: Kläre mit deinem Messstellenbetreiber vor der Installation ab, ob dein Zählerschrank für einen digitalen Stromzähler geeignet ist. Bei einem Umbau können weitere Kosten anfallen.

Häufige Fragen zu digitalen Stromzählern