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Strompreisentwicklung in Deutschland: steigende Preise in den nächsten Jahren

18. März 2025 von Octopus Energy

Die Strompreisentwicklung in Deutschland kennt seit vielen Jahren nur einen Trend: nach oben. Das kann sich in Zukunft ändern, denn je mehr erneuerbare Energien im Strommix enthalten sind, desto günstiger wird der Strom.

Erfahre in diesem Artikel, wie die Strompreisentwicklung in den letzten 20 Jahren aussah und wie sich der Strompreis zukünftig entwickeln wird. Zudem bekommst du Tipps, wie du steigende Preise abfedern kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten 20 Jahren ist der Strompreis deutlich gestiegen. Bis 2018 lag er durchschnittlich noch unter 29 Cent pro kWh. Anfang 2024 beträgt er 37,37 Cent pro kWh. 

  • Die voraussichtliche Strompreisentwicklung für die nächsten Jahre zeigt nach oben. Das hängt unter anderem mit den Investitionskosten für den Netzausbau zusammen. Nach Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums soll sich der Strompreis bis 2042 auf 40,27 Cent pro kWh erhöhen. 

  • Die Strompreisentwicklung wird durch Industrie und Wirtschaft beeinflusst. Gleichzeitig tragen gesetzliche Rahmenbedingungen, wie Netzentgelte, zu einem Anstieg der Strompreise bei.

  • Steigende Strompreise kannst du abfedern, indem du deinen Stromverbrauch senkst und dich regelmäßig nach günstigeren Stromtarifen umsiehst.

Strompreisentwicklung der letzten 20 Jahre

Während die Strompreise bis ins Jahr 2000 auf einem niedrigen Niveau lagen, erhöhen sie sich seitdem stetig. Von 2014 bis 2018 stieg der durchschnittliche Strompreis jedoch nicht über 29 Cent pro kWh. Das änderte sich 2019, als er bei fast 30 Cent pro kWh lag und diese Marke 2021 sogar überschritt. 

Einen großen Sprung gab es bei den Strompreisen im Jahr 2022. Grund dafür sind unter anderem die gestiegenen Rohstoffpreise. Die Strompreisentwicklung an der Börse zeigte steil nach oben. Die Strompreise haben sich in diesem Jahr vervielfacht. Zwar wurde die EEG-Umlage zum 01.07.2022 abgeschafft, aber das milderte den Preissprung nur leicht ab.

Strompreisentwicklung 2014 bis 2024

Wie sieht die Strompreisentwicklung 2024 aus?

Seit 2022 ist ein leichter Abwärtstrend bei den Strompreisen erkennbar. 2024 bleibt der Strompreis auf einem hohen Niveau. Zu Jahresbeginn liegt er im Durchschnitt bei 37,37 Cent pro kWh. Im August 2024 sind es noch 35,91 Cent. Lies hier, was eine kWh Strom 2024 kostet. 

Die Prognose für die Strompreisentwicklung 2025 hält für Verbraucher keine Besserungen bereit. Der Strompreis wird auf diesem Niveau bleiben. Bis ins Jahr 2042 soll der Strompreis laut Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums auf 40,27 Cent pro kWh steigen.

Wirtschaftliche und politische Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung

Ein wichtiger Faktor, der sich direkt auf den Strompreis auswirkt, sind die Preise für fossile Brennstoffe, wie Öl, Gas oder Kohle. Sie werden auch durch die gestiegene Inflation beeinflusst. Der Preisanstieg fällt besonders bei Ländern ins Gewicht, die stark abhängig von diesen Energiequellen sind. Steigen die Preise für diese Brennstoffe, erhöhen sich die Strompreise. Hinzu kommen Währungsschwankungen: Importierte Rohstoffe werden teurer, wenn der Wert der lokalen Währung im Vergleich zu wichtigen Handelswährungen fällt. 

Angebot und Nachfrage beeinflussen den Strompreis ebenfalls. Eine hohe Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot kann die lokalen Strompreise anheben. Ebenso können saisonale Schwankungen, wie ein höherer Energiebedarf im Winter, die Preise beeinflussen.

Neben wirtschaftlichen Einflüssen ändern sich durch politische Entscheidungen die Strompreise. Wird das Stromnetz ausgebaut, erhöhen sich die Netzentgelte. Änderungen bei der Konzessionsabgabe, die Stromversorger an Gemeinden abführen müssen, können den Strompreis erhöhen. Zudem legt der Staat Steuern und Abgaben fest, die deine Stromkosten erhöhen können. 

Internationale Handelsbeziehungen beeinflussen den Strompreis ebenfalls. Wird der Import von Rohstoffen teurer, wirkt sich das auf die Beschaffungskosten aus und der Strom kostet den Verbraucher mehr.

Anstehende Gesetzesänderung: Ab 2025 sind Stromversorger per Gesetz verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Diese ermöglichen es Endverbrauchern, zu bestimmten Tageszeiten günstigeren Strom zu nutzen. Dafür sind Smart Meter notwendig, die bis 2032 flächendeckend eingesetzt werden sollen.

Was ist ein Smart Meter?

Ein Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler mit einem Kommunikationsmodul - einem Smart Meter Gateway. Das ist mit dem Internet verbunden, sodass dein Energieverbrauch ausgelesen werden kann. Das ermöglicht eine dynamische Stromabrechnung.

Auswirkungen der Energiewende auf den Strompreis

Die Energiewende, also der Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung, hat positive und negative Auswirkungen auf die Strompreisentwicklung für Industrie und Privathaushalte. Einerseits führen Investitionen und Förderungen zu höheren Kosten, andererseits können technologische Fortschritte und Marktmechanismen langfristig zu stabileren oder sogar niedrigeren Preisen führen. 

Für ein stabiles Stromnetz müssen große Investitionen in die Netzinfrastruktur getätigt werden. Diese Kosten werden durch die Netzentgelte gedeckt, die letztlich die Verbraucherinnen und Verbraucher tragen. 

Strom aus Wind und Sonne unterliegt natürlichen Schwankungen, was zu variierenden Preisen auf dem Strommarkt führt. Bei hoher Sonneneinstrahlung oder konstantem Wind kann viel Ökostrom produziert werden, was das Angebot erhöht und die Preise senkt. Umgekehrt steht bei schlechten Wetterbedingungen weniger erneuerbarer Strom zur Verfügung, was zu höheren Preisen führen kann.

Mit der Energiewende erfolgt der Ausstieg aus der Kernenergie. Sie muss durch andere Energiequellen ersetzt werden. Das passiert auch durch den Einsatz fossiler Brennstoffe, die teurer und weniger umweltfreundlich sind. Zudem wird vermehrt auf Wind- und Solarparks sowie andere erneuerbare Energieanlagen gebaut. Diese Investitionen sind kostspielig und können sich in den Strompreisen niederschlagen.

Strompreisentwicklung aktuell: Trends bei der Stromversorgung

Geht es um den Strompreis, muss man sich die aktuellen Entwicklungen bei der Stromversorgung in Deutschland ansehen. Die vorherrschenden Themen sind:

  • erneuerbare Energien und

  • technologischer Fortschritt

Trend zu erneuerbaren Energien und dynamischen Tarifen

Der Anteil von Ökostrom nimmt kontinuierlich zu. Immer mehr Energie wird aus erneuerbaren Quellen, wie Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme, gewonnen. Dies ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine Reaktion auf gesetzliche Vorgaben und das gesteigerte Umweltbewusstsein der Verbraucher.

Traditionell stammt Elektrizität aus großen Kraftwerken. Aktuell geht der Trend hin zu einer dezentralen Energieerzeugung. Photovoltaikanlagen auf Dächern und kleine Windkraftanlagen sind Beispiele für diese Entwicklung. Sie ermöglichen eine lokalere und oft effizientere Energieversorgung.

Dynamische Stromtarife werden immer populärer. Mit diesen Modellen können Verbraucher ihr Nutzungsverhalten ändern und gezielt Geld sparen. Gleichzeitig tragen diese Maßnahmen zu einem stabileren Stromnetz bei.

Technologischer Fortschritt

Die Digitalisierung wird im Energiesektor immer wichtiger. Durch Smart Grids - intelligente Stromnetze - kann der Stromfluss effizienter gesteuert und überwacht werden. Das führt zu einer besseren Integration erneuerbarer Energien und erhöht die Netzstabilität.

Mit dem Anstieg der erneuerbaren Energien entsteht ein größerer Bedarf an Energiespeichersystemen. Batteriespeicher und andere Technologien helfen, überschüssige Energie zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Das macht die Stromversorgung zuverlässiger.

Staatliche Regulierungen und Förderprogramme treiben Innovationen im Strommarkt voran. Diese Richtlinien ermutigen Unternehmen, in neue Technologien zu investieren und fördern die Entwicklung nachhaltiger Energielösungen.

Strompreisentwicklung in der Zukunft

Die Nachfrage nach Strom spielt bei der erwarteten Strompreisentwicklung eine entscheidende Rolle. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage in Zukunft steigen wird und mit ihr die Strompreise.

Dies könnte beispielsweise durch einen höheren Energiebedarf in der Industrie oder durch einen verstärkten Einsatz von Elektrofahrzeugen geschehen. Spitzenlastzeiten, in denen mehr Strom benötigt wird, führen zu kurzfristigen Preissprüngen, da das Stromnetz stärker belastet wird.

Um den gesteigerten Bedarf zu decken, müssen die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Sie können zu stabileren Preisen führen, da sie nicht abhängig von Preisen auf den internationalen Rohstoffmärkten sind. Sie sorgen langfristig für günstigeren Strom - auch aufgrund niedrigerer Betriebskosten.

In der Übergangszeit werden oft teurere Kraftwerke zugeschaltet, was die Strompreise in die Höhe treibt, sodass bei der Strompreisentwicklung bis 2035 einen Anstieg zu verzeichnen sein wird.

Für die Prognose der Strompreisentwicklung für Privathaushalte bis 2040 bedeutet das: Die Strompreise werden in den nächsten 5 - 10 Jahren steigen. Das hängt mit den hohen Investitionskosten für den Netzausbau zusammen. Langfristig werden Endverbraucher von günstigeren Stromtarifen durch Ökostrom profitieren.

Regionale Unterschiede in der Strompreisentwicklung

In Deutschland gibt es bereits heute regionale Unterschiede bei den Strompreisen. Der Grund dafür sind unterschiedliche Netzentgelte und Konzessionsabgaben. Der Strompreis wird sich nicht in jedem Land und jeder Region gleich entwickeln

Schauen wir auf die Strompreisentwicklung in Europa, ergeben sich weitere Unterschiede mit Blick auf die Nutzung von Energiequellen. Beispielsweise entwickeln sich die Strompreise in skandinavischen Ländern auf einem niedrigeren Niveau. Dort ist der Anteil an Wasserkraft im Strommix höher, sodass Strom günstiger produziert werden kann. Länder, die überwiegend auf fossile Brennstoffe setzen, werden mit höheren Preisen zu kämpfen haben.

Zudem spielen die Regulierungen einzelner Länder und der Zustand der Infrastruktur eine wichtige Rolle bei der aktuellen Strompreisentwicklung. So haben Länder und Regionen mit einer veralteten Infrastruktur in Zukunft höhere Investitionskosten.

Steigende Strompreise abfedern

Laut Prognosen für die Strompreisentwicklung werden die Preise in Zukunft nicht fallen. Im Gegenteil: Sie werden erst einmal weiter steigen. Du als Verbraucher kannst einiges tun, um den Preisanstieg abzumildern:

  • Strom sparen: Mit einfachen Maßnahmen kannst du deinen Stromverbrauch reduzieren. Schalte Geräte im Standby-Modus aus, nutze LED-Leuchten oder Zeitschaltuhren für elektrische Geräte. Setze auf energieeffiziente Geräte und prüfe den Stromverbrauch regelmäßig. Moderne Kühlschränke, Waschmaschinen und Beleuchtungssysteme verbrauchen oft weniger Strom.

  • Verbrauchsgewohnheiten anpassen: Nutzt du einen dynamischen Stromtarif, verlagere deinen Stromverbrauch in Zeiten, in denen der Strom günstiger ist.

  • Stromanbieter wechseln: Vergleiche regelmäßig die Tarife verschiedener Stromanbieter. Oft bieten neue Anbieter günstigere Konditionen an. Ein Wechsel kann sich lohnen und zu Einsparungen führen.

  • Eigenen Strom erzeugen: Mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach kannst du deine Energiekosten langfristig senken und machst dich unabhängiger von Preisschwankungen.

  • Ökostromtarife prüfen: Ökostrom ist nicht nur umweltfreundlich, sondern kann auch günstiger sein. Informiere dich über verschiedene Tarife und prüfe, ob ein Wechsel zu einem Ökostromanbieter für dich sinnvoll ist.

Strompreise werden steigen

Laut Prognosen werden die Strompreise in den nächsten Jahren steigen. Der Grund dafür ist der Netzausbau, durch den sich die Netzentgelte erhöhen werden. Langfristig werden Verbraucher durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien von niedrigeren Preisen profitieren. Bis dahin werden die Strompreise in Deutschland auf einem hohen Niveau bleiben.

Du kannst selbst etwas dafür tun, deine jährlichen Stromkosten im Rahmen zu halten. Achte auf deinen eigenen Stromverbrauch, indem du effiziente Haushaltsgeräte nutzt und deine Gewohnheiten änderst. Zudem ist es eine Überlegung wert, sich unabhängiger von Preisschwankungen auf dem Strommarkt zu machen - beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage.