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Stromzähler Arten: Der große Überblick

19. November 2024 von Octopus Energy

Stromverbrauch ist sehr individuell – genauso wie die verschiedenen Arten an Stromzählern. Inzwischen gibt es für jeden Haushalt das passende Gerät – dank einer Bandbreite an unterschiedlichen Funktionen. Wir von Octopus Energy führen dich mit handfesten Infos durch die wichtigsten Stromzähler-Arten. Mit dabei: Wissenswertes zum anstehenden Wechsel von mechanischen zu elektronischen Stromzählern bis 2032.

Das Wichtigste – kurz und knapp:

  • Es gibt analoge, digitale und smarte Stromzähler mit verschiedenen Funktionstypen.

  • Bei digitalen Geräten unterscheidet man zwischen modernen Messeinrichtungen (mME) und intelligenten Messsystemen (iMSys) mit einem Kommunikationsmodul.

  • Ab 2032 ist der Wechsel von analogem Zähler auf digitale Modelle für jeden Haushalt gesetzlich verpflichtend.

Welche Stromzähler-Arten gibt es?

Es gibt zwei Arten an Stromzählern: analoge und digitale Geräte. Beide erfassen den Stromverbrauch und bilden ihn auf einer Anzeige ab. Der Unterschied liegt in der verbauten Technik, mit der die genutzte Energie gemessen wird. Zudem verfügen digitale Stromzähler über mehr Funktionen – das modernste Stromzähler-Modell lässt sich beispielsweise mit dem Internet verbinden (Smart Meter).

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Analog: Der mechanische Ferraris-Stromzähler

Der konventionelle, analoge Zähler ist ein schwarzes Gerät und setzt auf reine Mechanik, um den verbrauchten Strom zu messen. Die wichtigsten Bauteile sind:

  • ein Elektromotor

  • eine Drehscheibe aus Aluminium

  • ein Zählerrad

Fließt der Strom durch den Elektrozähler, wird der Motor aktiviert. Dieser bringt die Scheibe zum Drehen, wodurch sich gleichzeitig das Zählerrad mitbewegt und so den Zählerstand aktualisiert. Auf dem analogen Zähler ist angegeben, wie viele Umdrehungen der Scheibe einer Kilowattstunde (kWh) entsprechen. Die Technologie basiert auf der Forschung des italienischen Physikers Galileo Ferraris – deshalb trägt das analoge Modell den Namen Ferraris-Stromzähler.

Interessant: Die Messgenauigkeit eines mechanischen Zählers kann mit der Zeit abnehmen. Deshalb gilt für analoge Geräte eine Eichfrist von 16 Jahren.

Digital: Die moderne Messeinrichtung

Der einfache digitale Stromzähler – auch moderne Messeinrichtung (mME) genannt – hat meist ein weißes Gehäuse. Er ersetzt die Drehscheibe und das Zählwerk des analogen Zählers mit elektronischen Schaltungen und einem LCD-Display. Mithilfe dieser Technik lässt sich der Stromverbrauch präziser und detaillierter abbilden als mit der Ferraris-Mechanik. Zudem verfügt die moderne Stromzähler-Variante über eine Speicherfunktion, die die Zählerstände für 24 Monate sichert.

Weitere Messungen, die ein digitaler Stromzähler speichern kann, sind:

  • Verbrauchshistorie pro Tag, Woche, Monat und Jahr

  • aktueller Stromverbrauch

  • Einspeisungen (durch Balkonkraftwerke oder Photovoltaikanlagen)

Interessant: Manche digitale Modelle schützen Verbrauchsdaten mit einer PIN. Dabei handelt es sich um einen individuellen Zahlencode, den du – ähnlich wie bei der Morsezeichen-Eingabe – per Lichtsignal eingibst. Zu diesem Zweck ist ein elektronischer Zähler mit einem Sensor ausgestattet, der auf das gebündelte Licht einer Taschenlampe reagiert. Danach kannst du alle Zusatzwerte auf dem Display deines digitalen Stromzählers ablesen. Weitere Informationen speziell zu deinem Gerät findest du in der Bedienungsanleitung.

Die Genauigkeit und Transparenz von modernen Messeinrichtungen erleichtert es Verbraucher*innen, die eigene Energienutzung zu analysieren und Strom zu sparen. Neue, digitale Stromzähler stellen daher einen positiven Beitrag zur Energiewende dar – und sollen dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) zufolge den analogen Zähler bis 2032 ersetzen (§ 29 Abs. 3 S.1 MsbG).

Vernetzt: Das intelligente Messsystem

Das intelligente Messsystem (iMSys) oder Smart Meter ist ein digitaler Stromzähler, der ein Kommunikationsmodul besitzt: das sogenannte Smart Meter Gateway. Dadurch kann das Gerät über ein Kommunikationsnetz Daten versenden. Das ermöglicht beispielsweise, den jährlichen Zählerstand oder aktuellen Verbrauch automatisch an den zuständigen Messstellenbetreiber zu übermitteln und dynamische Stromtarife zu nutzen. Ein manuelles Ablesen ist nicht mehr notwendig. Auch können Verbraucher*innen das Gerät mit Smart-Home-Systemen verbinden oder per App aus der Ferne auf ihren intelligenten Stromzähler zugreifen.

Bestimmte Haushalte erhalten ab 2025 per Gesetz ein Smart Meter. Das betrifft folgende Verbraucherprofile:

  • Jahresverbrauch über 6.000 kWh (z. B. bei einem großen Haushalt und regelmäßigem Laden von E-Autos)

  • selbst erzeugter Strom über 7 kW (z.B. durch PV-Anlagen)

  • Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen (z.B. Wärmepumpen oder Wallboxen)

Du nutzt pro Jahr weniger als 6.000 kWh Strom, interessierst dich aber trotzdem für ein Smart Meter? Dann kannst du den Einbau des intelligenten Geräts bei deinem Messstellenbetreiber anfordern – gegen eine einmalige Gebühr von 30 Euro ab 2025.

Gut zu wissen: Wir von Octopus Energy sind überzeugt vom Smart Meter und den Möglichkeiten, die das Gerät dir bietet. Deshalb übernehmen wir gern das einmalige Entgelt – du zahlst lediglich die jährlichen und gesetzlich gedeckelten Betriebskosten.

Stromzähler-Typen: Die wichtigsten Funktionen

Von analog bis digital: Inzwischen gibt es eine Reihe von verschiedenen Elektrozählern, die auf bestimmte Funktionen spezialisiert sind. So decken Hersteller von Stromzählern individuelle Arten der Stromnutzung und -erzeugung sowie Tarife ab. Die wichtigsten sind:

  • Doppeltarif- oder Zweitarifzähler

  • dreiphasige Zähler oder Drehstromzähler

  • Zähler mit Rücklaufsperre

  • Zweirichtungszähler

  • saldierende Zähler

Der Doppeltarifzähler

Der Doppeltarifzähler oder Zweitarifzähler misst den Verbrauch von Tag- und Nachtstrom anhand von zwei Stromtarifen: während des Hochtarifs (HT) tagsüber, wenn viel Strom verbraucht wird, und während des etwas günstigeren Niedertarifs (NT) nachts. Die getrennte Aufzeichnung der Zählerstände ermöglicht eine separate Abrechnung – und animiert Verbraucher*innen zur finanziell vorteilhaften Energienutzung, indem sie beispielsweise ihr E-Auto nachts laden.

Tipp: Mit Octopus Go hast du deine Stromkosten selbst in der Hand und profitierst dabei von 5 Stunden günstigem Strom jede Nacht - nicht nur für dein E-Auto, sondern dein ganzes Zuhause.

Der 3-Phasen-Zähler oder Drehstromzähler

Analoge oder digitale Drehstromzähler sind Teil eines Netzes, das auf eine sehr hohe Leistung ausgelegt ist – häufig im Rahmen von industriellen Komplexen oder Gewerbebetrieben. Das Stromnetz besteht aus drei Leitern – sogenannten Phasen –, um die Energie zu transportieren. Daher tragen Drehstromzähler auch den Namen 3-Phasen-Zähler.

Gut zu wissen: Gängige Stromzähler für Haushalte mit geringerem Stromverbrauch – die also nur eine Phase benötigen – nennt man 1-Phasen-Zähler.

Zähler mit Rücklaufsperre

Diese Stromzählerart kam auf den Markt, als Verbraucher*innen durch PV-Anlagen oder Balkonkraftwerke zu Erzeuger*innen wurden. Sie verhindern, dass der Zählerstand rückwärts läuft, sobald Strom eingespeist wird.

Der Hintergrund: Konventionelle analoge Zähler sind nicht darauf ausgelegt, dass Haushalte ihre eigene Energie produzieren. Sobald also selbst erzeugter Strom in das Netz fließen würde, dreht die Ferraris-Scheibe in die andere Richtung und verändert den Zählerstand: Der jährliche Verbrauch wäre verfälscht. Deshalb kommen Rücklaufsperren zum Einsatz – zu erkennen an einem Symbol auf dem Stromzähler-Gehäuse, das ein Zahnrad mit Kralle darstellt. Digitale Elektrozähler laufen standardgemäß nicht rückwärts.

Der Zweirichtungszähler

Zweirichtungszähler zeichnen den verbrauchten sowie erzeugten Strom unabhängig voneinander auf. Ein großer Vorteil für Haushalte mit Photovoltaik oder Balkonkraftwerk: Die eingespeiste Energie lässt sich direkt ablesen, während der eigene Verbrauch transparent bleibt. Das erleichtert den zuständigen Messstellenbetreibern eine faire Abrechnung und hilft Verbraucher*innen, das eigene Nutzungsverhalten zu analysieren.

Der saldierende Zähler

Ein saldierender Zähler misst ebenfalls sowohl den Stromverbrauch als auch die erzeugte Energie. Anstatt sie allerdings separat abzubilden, verrechnen diese Geräte den produzierten Strom mit dem Eigenverbrauch. Über diese Funktion verfügen nur digitale Stromzähler – analogen Arten fehlt die elektronische Technik, um die direkten Berechnungen durchzuführen.

Wie viel kosten analoge und digitale Stromzähler?

Die Betriebskosten für einen analogen Stromzähler betragen etwa 13 Euro pro Jahr.

Bei digitalen Stromzählern sind die Kosten für den Einbau und Betrieb nach gesetzlichen Preisobergrenzen gestaffelt (§ 34 MsbG):

  • moderne Messeinrichtung: maximal 20 Euro pro Jahr

  • intelligentes Messsystem (Smart Meter): ab 50 Euro pro Jahr

Wer eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie eine Ladestation für E-Autos oder eine Wärmepumpe besitzt – und damit ein Smart Meter bekommt –, zahlt jährlich 50 Euro.

Die Kosten für Zusatzleistungen sind im § 35 MsbG gesetzlich festgelegt.

Wichtig: Bevor ein Messstellenbetreiber den Stromzähler-Wechsel vornimmt, überprüfe das Baujahr deines Zählerschranks: Alte Modelle sind nicht mit neuen digitalen Stromzählern kompatibel. Das betrifft meist Häuser, die vor dem Jahr 1965 gebaut wurden. Sollte ein Umbau des Schranks notwendig sein, trägt die anschlussnehmende Person die Kosten – in der Regel die Eigentümer*innen oder Vermieter*innen.

Warum wird der digitale Stromzähler Pflicht?

Der digitale Stromzähler ist der Bundesnetzagentur zufolge ein wichtiger Beitrag, um die Energiewende zu unterstützen und zum Stromsparen zu animieren. Deshalb wurde der Wechsel von mechanischen zu elektronischen Stromzählerarten bis 2032 im Messtellenbetriebsgesetz festgelegt (§ 29 Abs. 3 S.1 MsbG). Die vielen Vorteile von digitalen Geräten sprechen dafür:

  • bessere Messungen: die Technologie erlaubt präzisere Messungen und schafft ein klareres Bild über den eigenen Stromverbrauch

  • viele Funktionen: Smart Meter Gateway, saldierende Berechnungen – digitale Zähler ermöglichen neue Einblicke in die Energienutzung

  • praktische Automatisierung: Verbraucher*innen mit Smart Metern können alle 15 Minuten ihren Zählerstand an den zuständigen Messtellenbetreiber senden – und dadurch von - dynamischen Stromtarifen profitieren.

Digitale und analoge Stromzähler im Vergleich

FunktionDigitaler StromzählerAnaloger Stromzähler
Rücklaufsperre
Zweirichtungszähler selten
Saldierender Zähler
3-Phasen-Zähler
Zweitarifzähler
Smart Meter Gatewaynur intelligente Messsysteme

Häufige Fragen

Es gibt analoge, digitale und intelligente Stromzähler. Inzwischen ist die mechanische Bauweise analoger Geräte überholt: Bis 2032 werden sie durch moderne Stromzählerarten mit elektronischer Technologie ausgetauscht. Intelligente Stromzähler verfügen zusätzlich über ein Kommunikationsmodul, um Daten senden zu können.

Der Begriff „Elektrozähler“ ist ein Synonym für „Stromzähler“ im Allgemeinen. Ein elektronischer Stromzähler dagegen meint den digitalen Stromzähler, der mithilfe von elektronischen Schaltungen den Stromverbrauch misst.

Nein: Im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Stromzähler-Wechsels ist dein Messstellenbetreiber zuständig. Er besorgt das digitale Gerät und übernimmt die Kosten. Dein Anteil beschränkt sich auf die jährliche Gebühr innerhalb der Preisobergrenze.

Zweirichtungszähler und saldierende Zähler sind für Erzeuger*innen mit PV-Anlage oder Balkonkraftwerk geeignet. Sie messen sowohl die verbrauchte als auch die eingespeiste Energie. Zweirichtungszähler geben diese Werte auf der Anzeige an – saldierende Zähler verrechnen den erzeugten Strom direkt mit der genutzten Energie zu einem Nettowert.

Nicht unbedingt: Für Beschaffung, Einbau und Betrieb von Stromzählern sind Messstellenbetreiber zuständig. Netzbetreiber hingegen kümmern sich um die Wartung und den Ausbau des Stromnetzes. Es ist allerdings möglich, dass dein Netzbetreiber auch die Aufgaben eines Messstellenbetreibers übernimmt.