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Wärmepumpe für Warmwasser: Alles, was du wissen musst
07. Januar 2025 von Octopus Energy
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Warmwasser-Wärmepumpen sind eine umweltfreundliche Ergänzung zur Hauptheizung. Sie benutzen die bereits vorhandene Wärmeenergie aus der Um- oder Außenluft, um Wasser zum Kochen oder zum Geschirrspülen aufzuheizen. Aber für wen ist eine Wärmepumpe für Warmwasser sinnvoll und welche Kosten gehen mit einem Einbau einher? Wir von Octopus Energy beantworten dir die wichtigsten Fragen rund um den kleinen Wärmepumpe-Typ.
Das Wichtigste in Kürze:
Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist nur für die Bereitung von Warmwasser geeignet – also Wasser, das beispielsweise zum Duschen oder Baden genutzt wird.
Gängige Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung besitzen einen integrierten Warmwasserspeicher.
Warmwasser-Wärmepumpen arbeiten energieeffizienter als Boiler oder Durchlauferhitzer, da sie die Wärme der Umluft nutzen.
Der ideale Aufstellort für eine Warmwasser-Wärmepumpe ist ein unbeheizter Kellerraum.
Die Kosten liegen zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Eine spezielle Förderung gibt es derzeit (Stand: Dezember 2024) nicht.
Was ist eine Warmwasser-Wärmepumpe?
Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine kleinere Version der Wärmepumpe. Sie nutzt die Um- oder Außenluft, um Wasser in einem integrierten Warmwasserspeicher zu erhitzen. Damit zählen sie zu den umweltfreundlichen Methoden der Warmwasserbereitung.
Warmwasser-Wärmepumpen sind nur für die Erwärmung von Brauch- und Trinkwasser konzipiert. Wärmepumpen dieser Art sind nicht zum Heizen geeignet und kommen meist als Ergänzung zur Gas- oder Ölheizung zum Einsatz. Die Lebensdauer einer Warm- oder Brauchwasser-Wärmepumpe beträgt 10 bis 15 Jahre.
Warmwasser-Wärmepumpe: Welcher Stromverbrauch ist üblich?
Da Warmwasser-Wärmepumpen die Wärmeenergie der Umluft nutzen, verbrauchen sie vergleichsweise wenig Strom. Die Energieeffizienz beträgt im Schnitt 3 bis 4 COP (Coefficient of Performance) – das heißt, dass eine Warmwasser-Wärmepumpe 1 Kilowattstunde (kWh) Strom benötigt, um 3 bis 4 kWh Wärme zu erzeugen.
Im Vergleich: Eine Gas- oder Ölheizung hat einen COP von 1. Für 4 kWh Wärmeenergie brauchen diese Systeme also 4 kWh Energie.
Im Sommer kannst du mit einer Warmwasser-Wärmepumpe Strom sparen: Bei höheren Temperaturen brauchst du im Heizkreislauf kein warmes Wasser, weil die Heizung ausbleibt. Die Warmwasserbereitung zum Spülen und Duschen erfolgt über die kleinere Warmwasser-Wärmepumpe, die effizient arbeitet.
Wo wird eine Warmwasser-Wärmepumpe installiert?
Kleine Wärmepumpen für Warmwasser stellst du am besten in unbeheizten Kellerräumen auf. Das bringt drei Vorteile mit sich:
Warmwasser-Wärmepumpen entziehen der Raumluft Feuchtigkeit. Damit beugt die Wärmepumpe Schimmelbildung im Keller vor.
Geräte wie Heizungssysteme oder Kühlschränke erzeugen Abwärme. Im selben Kellerraum platziert, kann die Brauchwasser-Wärmepumpe diese Wärmeenergie zur Warmwasserbereitung verwenden – was für eine hohe Energieeffizienz bei geringem Stromverbrauch sorgt.
Durch die Wärmeerschließung der Warmwasser-Wärmepumpe sinkt die Temperatur im Kellerraum um etwa 2 Grad – und schafft damit einen optimalen Lagerort für Lebensmittel.
Wichtig: Der Aufstellort dieser Art der Wärmepumpe sollte mindestens 10 Quadratmeter groß sein. Ist der Raum kleiner, kühlt er durch den Wärmepumpe-Betrieb zu sehr ab. Die Folge: Das Gerät kann weniger Wärmeenergie aus der Luft gewinnen und benötigt mehr Zeit, um Warmwasser zu erzeugen – die Energieeffizienz sinkt.
Wie funktioniert eine Warmwasser-Wärmepumpe?
Ähnlich wie Luftwärmepumpen verwenden Warmwasser-Wärmepumpen zur Wärmeerschließung die Umgebungsluft – der sogenannte Umluftbetrieb: Das Gerät entzieht der Luft Wärme, um das Brauch- und Trinkwasser im Warmwasserspeicher aufzuheizen. Dieser Vorgang läuft in folgendem Kreislauf ab:
Mithilfe eines Ventilators zieht die Warmwasser-Wärmepumpe die Raumluft ein und leitet sie in den Verdampfer.
Im Verdampfer befindet sich das Kältemittel – eine Flüssigkeit mit sehr geringem Siedepunkt, die bereits bei niedrigen Temperaturen gasförmig wird. Das Kältemittel nimmt die Wärme der angesaugten Luft auf und verdampft.
Ein Kompressor verdichtet das gasförmige Kältemittel, wodurch sich der Dampf erhitzt.
Die erzeugte Wärme leitet ein Wärmetauscher in den Warmwasserspeicher der Wärmepumpe: Die Temperatur des Brauchwassers steigt auf die eingestellte Vorlauftemperatur.
Das Kältemittel kühlt ab und fließt zurück in den Verdampfer. Danach beginnt der Kreislauf von vorn.
Interessant: Neben der Umluft-Variante gibt es auch Warmwasser-Wärmepumpen, die sich an bestehende Lüftungssysteme anschließen lassen. Dadurch können die Geräte die Ab- oder Außenluft für die Wärmeerschließung nutzen. Sie eignen sich für Häuser, die keine oder zu kleine Kellerräume besitzen.
Wann lohnt sich eine Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung?
Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist eine sinnvolle Investition für Mehr-Personen-Haushalte, die regelmäßig warmes Brauch- und Trinkwasser nutzen. Bei kleinen Haushalten, die nur wenig Warmwasser benötigen, sind die Investitionskosten in eine Wärmepumpe meist höher als die Ersparnis durch den geringen Stromverbrauch.
Weitere Pluspunkte, die für den Einbau einer Warmwasser-Wärmepumpe sprechen, sind:
hohe Energieeffizienz durch Nutzung der Luftwärme
Entlastung der Hauptheizung im Sommer, um Strom und damit Energiekosten zu sparen
ressourcenschonender Betrieb dank Verzicht auf fossile Energien
Entfeuchtung von Kellerräumen
einfache Installation in Bestands- und Neubauten
Gut zu wissen: Auch im Altbau mit schlechterer Dämmung lässt sich eine Warmwasser-Wärmepumpe installieren.
Wärmepumpe für Warmwasser mit Photovoltaik: Was ist der Vorteil?
Auch Besitzer*innen von Photovoltaik-Anlagen profitieren von Warmwasser-Wärmepumpen: Der selbst erzeugte Strom lässt sich nutzen, um den Warmwasserbereiter mit Energie zu versorgen. Dadurch sinken zum einen die Betriebskosten für die Wärmepumpe, zum anderen steigt die Rentabilität der PV-Anlage.
Wer zusätzlich über einen Photovoltaik-Batteriespeicher verfügt, genießt einen weiteren Vorteil: Der Strom aus dem Speicher versorgt die Wärmepumpe auch an den Tagen mit Energie, an denen keine Sonne scheint.
Unser Tipp: Viele Warmwasser-Wärmepumpen besitzen eine Programmierfunktion. So legst du selbst fest, wann das Gerät das Wasser erwärmt – zum Beispiel dann, wenn die Photovoltaik-Zellen in sonnigen Phasen viel Strom produzieren. Mit derselben Strategie kannst auch du den sogenannten Niedertarif, das heißt den nächtlichen Stromtarif ausnutzen, wenn der Strompreis am günstigsten ist: Stelle deine Wärmepumpe dafür so ein, dass sie zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens arbeitet.
Warmwasser-Wärmepumpe: Kosten & Förderungen
Je nach Modell kostet eine Warmwasser-Wärmepumpe zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Dazu kommen gegebenenfalls weitere finanzielle Aufwendungen – wie beispielsweise zur Lieferung oder Installation des Geräts. Die genauen Betriebskosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig – wie zum Beispiel:
Menge des benötigten Warmwassers
Dämmung und Wärmeverlust am Aufstellort
Unterstützung durch PV-Anlage
Zeitpunkt der Warmwasserbereitung (Tag- vs. günstigerer Nachttarif)
Die Fördermöglichkeiten für Warmwasser-Wärmepumpen sind begrenzt. Finanzielle Zuschüsse gibt es aktuell dann, wenn gleichzeitig ein komplett neues, förderfähiges Heizsystem eingebaut wird. Dient die Wärmepumpe für Warmwasser als Ergänzung zur Gas- oder Öl-Heizung, sind zurzeit keine Fördermittel erhältlich (Stand: Dezember 2024).a
Kauf & Einbau von Warmwasser-Wärmepumpen: Darauf solltest du achten
Bevor du eine Warmwasser-Wärmepumpe kaufst oder installieren lässt, gilt es einige Fragen zu beantworten. Mit unserer Checkliste stellst du sicher, dass du die richtige Wärmepumpe für deine Wohnsituation auswählst:
Aus wie vielen Personen besteht dein Haushalt? Wie viel Wasser wird pro Tag verbraucht?
Ist der Kellerraum mindestens 10 Quadratmeter groß?
Soll die Wärmepumpe mit Umluftbetrieb arbeiten oder wird sie an ein bestehendes Luftverteilersystem angeschlossen?
Wird die Wärmepumpe zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage betrieben?
Reicht die Dämmung des Kellers aus, um die Wärmepumpe für Warmwasser effizient zu nutzen?
Unser Tipp: Du bist dir unsicher, ob deine Wunsch-Wärmepumpe im verfügbaren Kellerraum optimal funktioniert? Kläre deine Fragen gemeinsam mit einer Fachperson. Sie kann einschätzen, ob der Platz und die Isolierung ausreichen – oder ob gegebenenfalls ein Umbau notwendig ist.
Häufige Fragen
Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie schnell eine Warmwasser-Wärmepumpe das Wasser erhitzt. Dazu gehören die Größe des Warmwasserspeichers, die eingestellte Vorlauftemperatur und die Umgebungstemperatur. Im Schnitt erwärmt eine Warmwasser-Wärmepumpe 100 Liter in 45 bis 60 Minuten von 10 auf 55 Grad.
Schätzungen zufolge verbraucht eine Person etwa 30 bis 50 Liter Warmwasser pro Tag. Ein 4-Personen-Haushalt kommt daher auf 120 bis 200 Liter täglich. Deshalb sollte die Warmwasser-Wärmepumpe mindestens einen 200-Liter-Speicher haben.
Ja, es gibt auch Warmwasser-Wärmepumpen ohne integrierten Speicher auf dem Markt. Sie funktionieren wie Durchlauferhitzer und erwärmen das Wasser dann, wenn es gebraucht wird. Diese Warmwasserbereitung nach Bedarf benötigt allerdings mehr Energie, weswegen Wärmepumpen mit Warmwasserspeicher meist weniger Strom verbrauchen.
Sie werden auch als Brauchwasser-Wärmepumpen bezeichnet.
Nein, Brauchwasser wird für Haushaltszwecke wie Duschen oder Waschen genutzt, während Trinkwasser speziell zum Verzehr geeignet ist. In Deutschland hat jedoch fast jedes Leitungswasser Trinkwasserqualität, außer bei Brauchwasser aus Regen- oder Grauwasser (leicht verschmutztes Abwasser).