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Wärmepumpe: Kosten für Installation und Betrieb

15. Mai 2024 von Octopus Energy

Die Zukunft des Heizens gehört der Wärmepumpe: Als Wärmelieferant setzt sie weitestgehend auf nachhaltige Energiequellen und senkt den Ausstoß von CO2 im Vergleich zu Gas und Öl.

Die Installation des modernen Heizsystems ist mittlerweile im Neubau gängige Praxis – und bedeutet auch für zahlreiche Bestandsgebäude eine zukunftsweisende Lösung.

Doch: Was kosten Wärmepumpen? Mit welchen monatlichen Ausgaben für Betrieb und Wartung musst du rechnen? Und ab wann lohnt sich im Vergleich zu fossilen Brennstoffen die Anschaffung einer Wärmepumpe finanziell? Erfahre hier alles rund um Wärmepumpe-Kosten.

Wärmepumpe einbauen: Kosten im Überblick

Was kostet eine Wärmepumpe mit Einbau? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, für welche Art der Wärmepumpe du dich entscheidest.

Luft-, Wasser- oder Erdwärmepumpe: Die Basics

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich wie folgt voneinander unterscheiden:

  • Luftwärmepumpe: extrahiert Wärme aus der Umgebungs- oder Abluft und eignet sich besonders für Regionen mit gemäßigtem Klima – also untere anderem für Deutschland 

  • Wasserwärmepumpe: entzieht die Wärme dem Grundwasser oder oberflächennahen Gewässern und zeichnet sich durch konstante und hohe Effizienz aus

  • Erdwärmepumpe: nutzt die konstante Temperatur im Erdreich für die Wärmeentnahme, indem Erdsonden oder Flächenkollektoren in tiefere Bodenschichten eingeführt werden

Aufgrund der einfachen Installation eignen sich Luftwärmepumpen für private Bauvorhaben.

Kostentabelle: Das kostet die Anschaffung einer Wärmepumpe

Je nach Art der Wärmepumpe variieren die Anschaffungskosten. Hier zeigen wir dir die durchschnittlichen Preise für Erwerb, Installation und Erschließung einer Wärmepumpe für einen Neubau:

Waermepumpe Kosten

Die unterschiedlichen Kosten für eine Wärmepumpe mit Einbau hängen neben der Art der Heizmethode auch von weiteren Faktoren ab. Dazu zählen:

  • Leistungsbereich: Die benötigte Heizleistung der Wärmepumpe bemisst sich nach der Größe deines Hauses bzw. deiner Wohnfläche 

  • zusätzliche Ausstattungsmerkmale: spezielle Funktionen oder zusätzliche Ausstattungsmerkmale, wie doppelte Stromzähler oder hohe Energieeffizienzstandards

  • Installationsaufwand: die Komplexität der Installation, einschließlich notwendiger Arbeiten wie die Platzierung von Außeneinheiten oder Bohrungen für Erdwärmepumpen – je nach Bodenbeschaffenheit kostet die Bohrung rund 50 bis 100 Euro pro Meter; 

  • Fördermittel und Subventionen: Je nach Region und Land kann eine Wärmepumpen-Förderung oder Subventionen verfügbar sein, die deine Anschaffungskosten reduzieren 

  • Wartung und Garantie: Wärmepumpen mit umfassenden Garantien oder Wartungspaketen können zunächst höhere Kosten verursachen, bieten dir aber möglicherweise langfristig eine sichere Investition

👉 Gut zu wissen für Vermieter*innen:
Bist du Eigentümer*in einer Immobilie, so kannst du die Anschaffungskosten der Wärmepumpe auf deine Mieter*innen umlegen. Die Mieterhöhung kann bis zu 8 Prozent der Investitionskosten auf die Jahresmiete betragen – bei Erwerbskosten von 30.000 Euro beträgt das jährlich 2.400 Euro oder monatlich 200 Euro. Die vollständige Deckung der Gesamtkosten über die Mieterhöhung dauert somit 12,5 Jahre.

Hybride Systeme rund um die Wärmepumpe: Kosten inklusive Photovoltaik und Solarthermie

Die Integration von Photovoltaik oder Solarthermie kann das Gesamtsystem einer Wärmepumpe optimieren und zu einer effizienten und nachhaltigen Energieversorgung beitragen: 

  • Photovoltaikanlagen erzeugen elektrische Energie aus Sonnenlicht. Die erzeugte Energie dient zur direkten Stromversorgung der Wärmepumpe. Kosten für eine Wärmepumpe mit Photovoltaik: je nach Pumpenart, Heizleistung und Größe ca. 15.000 – 25.000 Euro

  • Solarthermie: Solarthermische Anlagen nutzen Sonnenenergie, um Wärme zu erzeugen. Diese Wärme kann dazu verwendet werden, das Heizungssystem oder das Warmwassersystem zu unterstützen. Kostenpunkt der Anschaffung: 25.000 – 60.000 Euro

Die Kombination dieser Technologien schafft ein sogenanntes hybrides System, das die Vorteile verschiedener erneuerbarer Energiequellen vereint. Durch die Nutzung von Sonnenenergie kannst du den Gesamtenergiebedarf für Heizung und Warmwasser verringern. Das bringt eine höhere Energieeffizienz sowie Kosteneinsparungen mit sich. Es ist jedoch wichtig, die Anlagen sorgfältig aufeinander abzustimmen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Wärmepumpe: Kosten für Pufferspeicher, Ersatz und Co.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist es sinnvoll, über zusätzliche Ausstattungen zur Wärmepumpe nachzudenken. Ein Pufferspeicher sammelt überschüssige Wärme und gibt sie bei Bedarf ab.

Ein zweiter Stromzähler ermöglicht es dir, ganz einfach zwischen verschiedenen Tarifen für Haushalts- und Wärmepumpenstrom zu wechseln. Oder du kaufst gleich eine kompakte Wärmepumpe für den Pool dazu. Je nach Bedarf entstehen so beim Heizen mit Wärmepumpe zusätzlich folgende Kosten:

Pufferspeicher

Ein Pufferspeicher ist ein Wärmespeicher, der überschüssige Wärme anhäuft, um sie bei Bedarf abzugeben. Er ermöglicht eine effiziente Nutzung der erzeugten Wärme, auch wenn die Wärmepumpe gerade nicht aktiv ist. Preis: 1.500 – 2.000 Euro.

Luftwärmepumpe für den Pool

Diese Geräte arbeiten äußerst energieeffizient – kompakte Modelle lassen sich mühelos an eine Steckdose anschließen und selbst in Betrieb nehmen. Pool-Wärmepumpe Preise je nach Leistung: 750 – 3.000 Euro.

Neue Heizkörper für Wärmepumpe

Heizkörper für Wärmepumpen kosten zwischen 100 – 300 Euro pro Stück, abhängig von Größe und Qualität. Wir empfehlen Niedertemperatur-Heizkörper für maximale Effizienz; der Einsatz von Flächenheizsystemen wie Fußbodenheizungen steigert die Effektivität. 

Zweiter Stromzähler für Wärmepumpe

Bei verschiedenen Stromtarifen oder zur Bestimmung der Effizienz der Wärmepumpe bei einer Förderung benötigst du einen zweiten Zähler. Preis: ca. 200 Euro. 

Wärmepumpe mit Kühlfunktion

Für aktive Kühlung mit Luft-Wärmepumpen zahlst du etwa 500 – 1.000 Euro für dein Einfamilienhaus, abhängig von der Eignung der Raumthermostate. Eine passive Kühlung mit Wasser- und Erdwärmepumpen kostet etwa 2.500 – 3.500 Euro. Das Einspar-Potenzial laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) beträgt im Vergleich zur traditionellen Kühlung: passiv etwa 80 Prozent, aktiv rund 20 Prozent der Kosten.

Bestandshäuser: Kosten für Planung und Anpassungen des Heizsystems

Steigende Preise für Gas und Öl und immer neue gesetzliche Vorgaben: Immer mehr Eigentümer*innen von bereits bestehenden Ein- und Mehrfamilienhäusern rüsten auf das ressourcensparende Heizen mit Wärmepumpe um.

Die Installationskosten einer Wärmepumpe variieren je nach Umbauaufwand. Unter Berücksichtigung staatlicher Förderung belaufen sich die Gesamtkosten auf etwa 10.000 bis 20.000 Euro. Dies umfasst das Grundgerät (10.5000 – 16.500 Euro), die Installation und das Zubehör (2.000 – 5.500 Euro) sowie die Einbaukosten. 

Wenn du deine alte Gasheizung umrüsten möchtest auf Wärmepumpe, fallen Kosten für den Austausch von Heizkörpern oder Leitungen an. Die Entsorgung einer zu ersetzenden Öl- oder Gasheizung kann weitere Kosten von bis zu 3.500 Euro verursachen, beispielsweise bei Erdtanks. Batterietanks schlagen mit bis zu 2.000 Euro zu Buche.

Wärmepumpe: Betriebskosten – damit musst du rechnen

Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystem mit Öl und Gas lohnt die Anschaffung einer Wärmepumpe vor allem langfristig: durch niedrigere Betriebskosten, besonders bei günstigen Strompreisen, und effizienter Nutzung von erneuerbarer Energie. Letztere hat durch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstofflieferungen und Ressourcen ein hohes Einsparpotenzial.

Geringe Kosten dank optimaler Dimensionierung

Die Kosten für den Betrieb einer Wärmepumpe setzten sich zusammen aus dem Strompreis sowie Wartung und Instandhaltung. Wichtige Parameter sind hier zwei Abkürzungen: 

  • COP (Coefficient of Performance, d. h. Leistungszahl)

  • JAZ (Jahresarbeitszahl)

Diese Kennzahlen geben an, wie effizient die Wärmepumpe arbeitet. 

Eine höhere Leistungszahl und Jahresarbeitszahl bedeuten, dass die Wärmepumpe mehr Wärme pro verbrauchter Energie erzeugt. Das führt zu niedrigeren Betriebskosten, da weniger elektrische Energie benötigt wird, um die gewünschte Heizleistung zu erzeugen. Eine effiziente Wärmepumpe kann somit dazu beitragen, die laufenden Kosten für den Betrieb des Heizsystems zu reduzieren. 

Rechenbeispiel: Wärmepumpe-Kosten im laufenden Betrieb

Waermepumpe Betriebskosten

Weitere Kennzahlen, die direkten Einfluss auf die Kosten für den Betrieb einer Wärmepumpe haben, sind Dämmung und Größe des Hauses sowie die Art der eingesetzten Wärmepumpe. Die folgende Tabelle gibt dir eine Übersicht:

Nach diesem Beispiel betragen die laufenden Kosten für eine Wärmepumpe rund 200 Euro pro Monat. Wichtig: Die Preise variieren stark – je nach Art der Wärmepumpe, Jahresarbeitszahl sowie dem Stromverbrauch und deinem gewählten Stromtarif.

Die Nutzung von selbst erzeugtem Strom durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach reduziert die Stromkosten zusätzlich. In einem optimal abgestimmten System, bestehend aus Photovoltaikanlage, Wärmepumpe und Speicher, kannst du einen Eigenverbrauch von bis zu 80 Prozent ermöglichen – entsprechend verringert sich dann auch der Strompreis und damit die Betriebskosten der Wärmepumpe.

💡 Unser Tipp: Deinen persönlichen Stromverbrauch berechnest du ganz einfach anhand der folgenden Formel: 

(Zahl) kW (Heizleistung) / (Zahl) (JAZ) x (Zahl) (Heizstunden) = (Zahl) kWh

Kosten sparen: Förderung und Amortisationszeit für Wärmepumpen

Der einkommensunabhängige Fördersatz beträgt seit Januar 2024 30 Prozent der Anschaffungs- und Investitionskosten. Geringverdiener*innen mit einem zu versteuernden Einkommen unter 40.000 Euro können eine Zusatzförderung von bis zu 30 Prozent erhalten. Ein Beschleunigungsbonus von bis zu 20 Prozent ist möglich, wenn der Heizungstausch innerhalb der nächsten fünf Jahre beginnt; dieser Bonus sinkt ab 2028 alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte. Insgesamt ist die Förderung auf maximal 70 Prozent der Gesamtkosten begrenzt, wobei die maximale förderfähige Investitionssumme für ein Einfamilienhaus 30.000 Euro beträgt. Der höchste Zuschuss für den Heizungstausch beläuft sich somit bei einem Fördersatz von 70 Prozent auf 21.000 Euro.

Als Einzelmaßnahme ist die Wärmepumpe im Neubau nicht förderfähig. Du musst die moderne Heizung immer mit anderen Energiesparmaßnahmen kombinieren, um einen Zuschuss zu erhalten. Stattdessen kannst du einen zinsgünstigen Kredit inklusive Tilgungszuschuss von bis zu 45 Prozent aufnehmen, wenn deine Immobilie damit den höchsten Effizienzhaus-Standard erreicht. 

Wenn du mehr zur Förderung und wie man sie beantragt wissen willst, sieh dir unser Video mit unserem Kollegen Nicklas an. Er erklärt dir Schritt für Schritt, wie du an die Förderung der KfW kommst.

So schnell rechnet sich eine Wärmepumpe: Amortisation und Lebenszykluskosten

Die Amortisation und Lebenszykluskosten einer Wärmepumpe sind wesentliche Aspekte bei der Beurteilung ihrer Wirtschaftlichkeit. Sie bezeichnen, wie lange es dauert, bis sich die Investition in eine Wärmepumpe durch die erzielten Einsparungen bei den Betriebskosten rentiert und welche Gesamtkosten während der Lebensdauer der Wärmepumpe anfallen.

  • Amortisation: Die Amortisationszeit ist der Zeitraum, in dem die Einsparungen bei den Betriebskosten die ursprünglichen Investitionskosten der Wärmepumpe ausgleichen.

  • Lebenszykluskosten: Die Lebenszykluskosten umfassen alle Kosten im Zusammenhang mit der Wärmepumpe über ihre gesamte Lebensdauer, einschließlich Anschaffung, Installation, Betrieb und Wartung.

Die individuelle Amortisationszeit berechnest du mithilfe folgender Formel:
Amortisationszeit = (Anschaffungskosten – Summe der Förderung) / (Heizkosten vor dem Austausch – Heizkosten nach dem Austausch)


Wirtschaftlich gesehen hat eine Wärmepumpe eine Amortisationszeit von etwa 15 bis 20 Jahren. Das bedeutet, dass sie in diesem Zeitraum ihre Anschaffungskosten durch eingesparte Heizkosten zurückzahlt. Die genaue Amortisationszeit hängt von Faktoren wie den Anschaffungskosten, der Energieeffizienz und dem Heizbedarf des Gebäudes ab. Fördermittel helfen dabei, die Amortisationsdauer für Wärmepumpen zu verkürzen.

Rechenbeispiele: Wärmepumpen-Kosten je nach Hausart

Die Antwort auf die Frage „Was kostet eine Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus?“ ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Handelt es sich um einen Neu- oder Altbau? Wie groß ist der zu beheizende Wohnraum und wie hoch ist der Stromverbrauch? Beispielhaft zeigen wir dir anhand folgender Tabelle die Wärmepumpe-Kosten für ein Einfamilienhaus bei Neubau sowie die Wärmepumpe-Kosten im Altbau für ein Ein- und Mehrfamilienhaus:

Kosten Wärmepumpe Einfamilienhaus Neubau ,140 qm, 4 Personen-Haushalt:

  • Anschaffung und Einbau: 8.000 – 30.000 Euro

  • Stromverbrauch pro Jahr: 9.000 kWh

  • Stromkosten pro Jahr (0,38 Cent je kWh) je nach Art der Wärmepumpe: ca. 3.500 Euro

  • Wartung pro Jahr: 300 Euro

  • Förderung: max. 45 Prozent

Kosten Wärmepumpe Einfamilienhaus Altbau ,140 qm, 4 Personen-Haushalt

  • Anschaffung und Einbau: 11.000 – 34.000 Euro

  • Stromverbrauch pro Jahr: 28.000 kWh

  • Stromkosten pro Jahr (0,38 Cent je kWh) je nach Art der Wärmepumpe: ca. 10.700 Euro

  • Wartung pro Jahr: 300 Euro

  • Förderung: 25 – 40 Prozent

Obwohl die Installationskosten für Wärmepumpen derzeit höher sind als für fossile Alternativen, sind die entscheidenden Faktoren für die Wirtschaftlichkeit die Betriebskosten der nächsten 15 bis 20 Jahre.

Eine Wärmepumpe rechnet sich unter optimalen Bedingungen schon 15 Jahre nach dem Einbau deutlich. Zusätzlich lässt sich mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sparen. 

Für Umwelt und Geldbeutel: Mit der Wärmepumpe sparst du richtig

Ob du auf der Suche nach der geeigneten Heizung für einen Neubau bist oder von Gas auf Wärmepumpe umrüsten willst: Die Kosten für Erwerb und Betrieb der Wärmepumpe rechnen sich unter optimalen Bedingungen im Vergleich zu fossilen Heizsystem schon nach wenigen Jahren. 


Wichtig: Bevor du dich für eine Wärmepumpe entscheidest, ist eine sorgfältige Beratung essenziell. Durch den Vergleich verschiedener Angebote kannst du die besten ökonomischen und ökologischen Vorteile für dich herausholen. 


Auf welche Art der Wärmepumpe deine Wahl auch fällt: Ein Blick auf die zukünftige Entwicklung der Wärmepumpen-Kosten zeigt eine tendenzielle Abnahme – bedingt durch technologische Fortschritte, steigende Effizienz und potenzielle Fördermaßnahmen. Es ist zu erwarten, dass die Anschaffungs- und Installationskosten langfristig weiter sinken werden, während sich gleichzeitig die Betriebskosten aufgrund gesteigerter Effektivität reduzieren. Diese Entwicklung macht Wärmepumpen höchst attraktiv und wettbewerbsfähig als nachhaltige Heizlösung.