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Bestandsimmobilien mit Wärmepumpe nachrüsten – so geht‘s

22. April 2024 von Octopus Energy

Grundsätzlich lässt sich in jedes Gebäude eine Wärmepumpe nachrüsten. Wie effizient diese heizt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Erfahre hier, worauf du bei der Planung achten solltest, damit diese ressourcensparende Heizung ihre Vorteile voll ausspielen kann.

Warum sollte ich mit Wärmepumpe nachrüsten


Im Neubau ist die Wärmepumpe bereits in vielen Fällen Standard. Doch auch viele Besitzer*innen von älteren Häusern möchten ihre Immobilie mit einer Wärmepumpe nachrüsten. So lässt sich einiges an Heizkosten sparen.

Mit einer sogenannten Jahresarbeitszahl (kurz: JAZ) zwischen 3 und 5 – je nach Art der Wärmepumpe – erzeugt die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom zwischen 3 und 5 kWh Heizwärme. Umgerechnet bedeutet das einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 %. Zum Vergleich: Ältere Öl- oder Gasheizungen besitzen einen Wirkungsgrad von durchschnittlich 70 bis 90 %. Das heißt, dass zum Beispiel aus 1 Liter Heizöl 0,7 kWh Heizleistung entstehen.

Erde, Wasser, Luft: Mit welcher Wärmepumpe soll ich nachrüsten?


Wer sich mit Wärmepumpen beschäftigt, bemerkt schnell: Es gibt nicht die eine Wärmepumpe. Stattdessen sind ganz verschiedene Arten auf dem Markt erhältlich, die sich vor allem im Hinblick auf ihre Wärmequelle unterscheiden. Auf welche davon aber letztlich deine Wahl fällt, hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab, wie:

  1. Dämmung: Wie gut ist dein Wohnraum gedämmt?

  2. Heizsystem: Welche Heizungsart ist vorhanden und kann das System auch mit Wärmepumpe betrieben werden?

  3. Investitionsbereitschaft: Wie viel willst oder kannst du investieren?

  4. Grundstück: Besitzt du ein Haus oder eine Wohnung?

  5. Bauliche Gegebenheiten: Gibt es ein Grundstück zum Haus, auf dem beispielsweise Bohrungen vorgenommen oder Brunnen installiert werden können?

Wärmepumpen, die Grundwasser oder Erdwärme nutzen, benötigen meist zusätzliche Maßnahmen, um die Wärmequelle zu erschließen. Möchtest du zum Beispiel mit einer Erdwärmepumpe nachrüsten, fallen Kosten für eine Bohrung an, um eine Erdsonde zu verlegen. Daher ist diese Art der Wärmepumpe bei privaten Bauvorhaben selten. 

Funktionsweise der Wärmepumpe


Ähnlich wie bei Kühlschränken basiert die Funktion von Wärmepumpen auf einem Kältemittelkreislauf. Zu Beginn wird Kältemittel durch Wärmezufuhr verdampft. Durch sehr effiziente Kältemittel funktioniert dies schon bei geringen Temperaturen. Im Anschluss wird das entstandene Gas in einem Kompressor stark zusammengedrückt – das nennt sich Verdichten. Dadurch erhöht sich die Temperatur des Kältemittels, die dann über einen Wärmetauscher an den Heizkreislauf übertragen wird. Einen detaillierten Einblick in diese Funktionsweise gibt dieser Beitrag.

Stromzufuhr benötigen dabei Ventilatoren oder Pumpen, welche die Wärmequelle (Luft, Wasser oder Erdwärme) zum Verdampfer transportieren und der Kompressor, der das gasförmige Kältemittel verdichtet. So braucht eine Wärmepumpe für ihren Betrieb Strom – dieser wird nicht direkt zum Aufheizen genutzt. Durch ihre besondere Funktionsweise erzeugt sie mehr Wärmeenergie, als elektrische Energie zugeführt werden muss.

Gut zu wissen: Reversible Wärmepumpen können auch zum Kühlen verwendet werden. Besonders gut funktioniert das Temperieren des Raumes im Sommer aber per Luft-Luft-Wärmepumpe: Als Verwandte der Klimaanlage lässt sich das mit ihr verbundene Belüftungssystem meist unkompliziert auf einen Kühlbetrieb umstellen.


Luftwärmepumpe nachrüsten: Das spricht dafür


Vor allem die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist beliebt. Sie gilt als die kostengünstigste Version, mit der du deinen Wohnraum durch eine Wärmepumpe nachrüsten kannst: Kosten fallen lediglich für Installation und Gerät an – nicht für die Erschließung, wie bei anderen Wärmepumpenheizungen.

Du kannst eine Wärmepumpe in eine bestehende Heizung einbinden. Im Fall von Luft-Wasser-Wärmepumpen ist dies sinnvoll: Eigenheimbesitzer*innen, die eine vorhandene Gasheizung mit Wärmepumpe nachrüsten, profitieren von einer sogenannten Hybrid-Heizung. Dabei kann zum Beispiel eine kostengünstige Luftwärmepumpe den Großteil der Heizarbeit übernehmen. An besonders kalten Tagen, wenn sonst der in der Wärmepumpe verbaute Heizstab anspringen würde, kannst du aber stattdessen per Gasheizung heizen. Das nennt sich auch bivalentes Heizen.

Hintergrund: In seltenen Fällen, wenn die Außentemperatur unter eine gewisse Minusgradzahl fällt, springt ein Heizstab in der Wärmepumpe an, um das Heizwasser auf die nötige Vorlauftemperatur zu bringen. Das verbraucht mehr Strom als im normalen Betrieb.


Wärmepumpe nachrüsten: Sinnvoll auch ohne Fußbodenheizung?


Eine Wärmepumpe lässt sich nachrüsten, auch ohne eine Fußbodenheizung zu verlegen. Zwar ist die Wärmepumpe auf niedrige Systemtemperaturen ausgelegt. Das heißt, dass eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur nötig sein sollte, um die Räumlichkeiten noch angenehm aufzuwärmen. Dies lässt sich durch eine möglichst große Heizfläche erreichen, über welche die Wärme gleichmäßig an den Raum abgegeben werden kann. Doch gilt das 

  1. für fast jede Heizungsart

  2.  genügt dafür auch eine Flächenheizung an der Wand oder Decke 

  3. kann sich der Betrieb einer Wärmepumpe auch mit Radiatoren (klassischen Heizkörpern) lohnen.

Es gibt einen einfachen Test als Entscheidungshilfe: Schalte (bei kalten Außentemperaturen) deine Heizung an und bringe dein Zuhause auf eine angenehme Wärme. Überprüfe nun die Vorlauftemperatur an der Heizanlage – liegt diese bei bis zu etwa 50 Grad Celsius, lässt sich im vorhandenen Heizsystem voraussichtlich gut eine Wärmepumpe nachrüsten, ohne Heizkörper und Rohre auszuwechseln. 

Wärmepumpe kosteneffizient nachrüsten: Was kann ich noch tun?


Es ist bekannt, dass Wärmepumpen vor allem bei gut gedämmten Häusern eine effiziente Heizung sind. Das liegt daran, dass hier durch Fenster und Fassaden fast keine Wärme entweichen kann. Soll im Neubau eine Heizung nachgerüstet werden, lohnt sich daher fast immer eine Wärmepumpe. 

Im Gegensatz dazu gibt es in Altbauten oft zugige Ecken und schlecht isolierte Fenster und Türen. Möchtest du hier eine Wärmepumpe nachträglich einbauen, so solltest du zuerst Stellen dämmen, an denen die Wärme leicht entweichen kann. Dazu gehören:

  • Fenster(rahmen)

  • Spalten rund um Steckdosen

  • Türen

  • hohle Zwischenwände

  • Dachböden

Oft erreichst du schon mit simplen Dämmmaßnahmen eine niedrigere Vorlauftemperatur.

Hintergrund: Die Wärme baut sich bei einer Wärmepumpe langsam auf und bleibt konstant auf der niedrigsten möglichen Temperatur. Insbesondere moderne Wärmepumpen mit Inverter-Technologie sind daher höchst effiziente Heizungen. Der Wärmepumpenheizung kommt es entsprechend entgegen, wenn die Wärme im Raum verbleibt und nicht entweichen kann –bis auf bedachtes Lüften.


Reichen Dämmmaßnahmen nicht aus, so ist der Einsatz von Flächenheizkörpern denkbar: Großflächige Heizmodule an den Wänden geben die Temperatur an den Raum gleichmäßig ab. 

Der Austausch der Heizkörper ist zum Beispiel aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich? Für solche Fälle gibt es Wärmepumpen, die für höhere Vorlauftemperaturen von 45-55 Grad ausgelegt sind. Oder du setzt eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ein, die mithilfe eines stärkeren Kompressors höhere Vorlauftemperaturen schafft. Dafür arbeitet sie etwas weniger effizient – mit einer Jahresarbeitszahl von etwa 2 ist ihr Wirkungsgrad aber noch immer deutlich besser als bei einer Gas- oder Ölheizung.

Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus nachrüsten


Du möchtest eine Wärmepumpe nachrüsten und wohnst im Mehrfamilienhaus? Hier kommt es auf die Bauweise und das Heizsystem an: Eine Doppelhaushälfte besitzt meist ein unabhängiges Heizsystem und lässt sich daher gut nachrüsten. Ob sich die Wärmepumpe im Reihenhaus nachrüsten lässt, muss ebenfalls fallweise überprüft werden.

Bei einem Mehrfamilienhaus, in dem sich Wohnungen auf verschiedenen Etagen befinden, sieht es schwieriger aus – es gilt ähnliches, wie bei Eigentumswohnungen.

Mit Wärmepumpe: Eigentumswohnung nachrüsten


Wenn mehrere Mietparteien oder Eigentümer*innen im gleichen Gebäude wohnen, gibt es in vielen Fällen ein Heizsystem, das alle Wohnungen bedient. Ist das der Fall, so handelt es sich um eine Zentralheizung. Hier sind die Heizungsrohre so verteilt, dass ein gänzlich unabhängiger Betrieb ohne umfangreiche Renovierung nicht umzusetzen ist – es lässt sich keine eigene Wärmepumpe in der Wohnung nachrüsten. Zumindest dann nicht, wenn dies über das bestehende System mit Heizwasser betrieben werden soll: Gegebenenfalls ist die Nachrüstung per Luft-Luft-Wärmepumpe möglich. Ein Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, ein Heizungsbauer oder eine Gas- und Wasserinstallateurin kann die Bedingungen vor Ort prüfen und dich individuell beraten.

Gibt es in deinem Gebäude eine Etagenheizung, so kannst du womöglich eine Wärmepumpe in der Eigentumswohnung nachrüsten. Denn bei Etagenheizungen existiert auf jedem Stockwerk eine eigene Therme. Vor allem bei Gasheizungen ist das oft der Fall. Ein*e Expert*in kann prüfen, ob sich die vorhandene Therme ergänzen oder ersetzen lässt, sodass du auch in deiner Eigentumswohnung eine Gasheizung per Wärmepumpe nachrüsten oder diese austauschen lassen kannst.

Du bist dir unsicher, welche Wärmepumpe sich für dein Haus oder deine Wohnung eignet? Vertraue auf unsere Expertise – gemeinsam finden wir die richtige Wärmepumpe für deinen Wohnraum und begleiten dich von der Wahl des Modells bis hin zur Inbetriebnahme – und natürlich darüber hinaus.

Praxistipps zum Wärmepumpe nachrüsten


Es ist kein Wunder, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe die beliebteste Heizung ihrer Art ist: Sie ist unkompliziert zu installieren und vergleichsweise günstig. Du möchtest zum Beispiel von Gas auf eine Wärmepumpe umstellen? Die Kosten fürs Wärmepumpe nachrüsten kannst du detailliert in diesem Beitrag nachlesen.

Gut zu wissen: Die richtige Dimensionierung hat einen großen Einfluss auf den effizienten Betrieb und sollte beim Wärmepumpe Nachrüsten Voraussetzung sein. Hier spielen allerdings mehrere Faktoren wie Transmissionswärmeverlust, Lüftungswärmeverlust und Warmwasserverbrauch eine Rolle, die am besten von einem Profi genau berechnet werden sollten. Als grobe Richtlinie gilt aber folgende Formel:

Wohnfläche [m²] × spezifischer Wärmebedarf [kW/m²] = Gebäudewärmebedarf [kW]

Für den spezifischen Wärmebedarf lassen sich in etwa diese Richtwerte heranziehen:

  • ein Neubau mit Wärmedämmung benötigt 0,06 kW/m²

  • ein sanierter Altbau mit Wärmedämmung braucht 0,08 kW/m²

  • ein Neubau ohne Wärmedämmung braucht 0,08 kW/m²

  • beim Altbau ohne Wärmedämmung sind es 0,12 kW/m²


Übrigens: Eine eigene Photovoltaik-Anlage lohnt sich beim Betrieb einer Wärmepumpe doppelt. Indem du selbst erzeugten Strom direkt nutzbar machst, sparst du dir den Bezug.

Wartung und Erneuerung: Wärmepumpe lohnend nachrüsten


Wer eine Hybrid-Wärmepumpe besitzt, genießt Vorteile beider Heizsysteme. Jedoch müssen auch beide Heizungen gewartet werden. Daraus ergeben sich zusätzliche Kosten. Da es sich bei einer Hybridheizung meist um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe handelt, solltest du dir überlegen: Ist es günstiger, bei besonders niedrigen Temperaturen den Betrieb mit Heizstab in Kauf zu nehmen – oder die höheren Wartungskosten? 

Unser Tipp: Überprüfe regelmäßig die Jahresarbeitszahl deiner Wärmepumpe. Diese kann mit den Jahren zurückgehen, auch wenn die Wärmepumpe an sich noch perfekt funktioniert. Je nach Wirkungsgrad kannst du über eine Erneuerung nachdenken.

Wärmepumpe nachrüsten: Auch im Altbau mit Förderung möglich


Der Staat gibt großzügige Anreize durch Förderungen, die im Zuge des Gesetzes zum erneuerbaren Heizen eingeführt wurden. Erfahre hier mehr über die Fördermöglichkeiten.

Achtung: Derzeit besteht seitens der Bundesregierung eine Haushaltssperre, die sich auch auf neue Förderungsanträge für den Einbau von Wärmepumpen erstreckt. Sobald wieder Planungssicherheit besteht, können weitere Aussagen zu vorhandenen Fördermitteln getroffen werden. Wenn du bereits eine Zusage für die Förderung bekommen hast, betrifft dich diese Haushaltssperre nicht.


Kältemittel: Umweltfreundliche Wärmepumpen mit mehr Förderung


Wer nicht nur aus Effizienz- und Kostengründen, sondern wegen der Umwelt auf eine Wärmepumpe umsteigen möchte, sollte auch das Kältemittel im Blick haben. Ältere Kältemittel haben mitunter eine Treibhauswirkung, die bis zu mehreren Tausend über der von CO2 liegt. Bei diesen synthetischen Kältemitteln handelt es sich oft um sogenannte F-Gase, die auch als gesundheitsschädliche PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsäuren) bekannt sind.

Die Bundesregierung reagiert darauf mit neuen Regelungen: Ab Anfang 2024 werden die F-Gase schrittweise verboten. Stattdessen sollen neue, synthetische Kältemittel oder natürliche Substanzen zum Einsatz kommen – darunter R290 (Propan). Laufen die Förderprogramme für Wärmepumpen wieder an, können sich Wärmepumpenbetreiber*innen mit einem natürlichen Kältemittel über 5 Prozentpunkte mehr Zuschuss freuen. Auch dies unterliegt momentan aber der verhängten Haushaltssperre.

Wir setzen auf Luft-Wasser-Wärmepumpen

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärme der Außenluft, um bereits bei niedrigen Vorlauftemperaturen von 45 bis 65 Grad zu heizen.

Darüber hinaus sind sie ideal für die Modernisierung oder den Ersatz fossiler Heizsysteme wie Gas- oder Ölheizungen geeignet.

Dank ihrer kompakten Bauweise und modernster Technologie benötigen sie nur wenig Platz und lassen sich problemlos in bestehende Heizsysteme mit Heizkörpern und Rohrleitungen integrieren.

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