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Stromfresser im Haushalt finden: So vermeidest du unnötige Stromkosten

22. Juli 2025 von Octopus Energy

Elektrische Haushaltsgeräte machen einen hohen Anteil des jährlichen Stromverbrauchs aus. Doch oft sind Kühlschrank, Wäschetrockner & Co. versteckte Stromfresser: Aufgrund ihres Alters oder einer ungünstigen Nutzung verlieren sie an Effizienz – und verbrauchen mehr Energie als nötig. Hier erfährst du, wie du Stromfresser im Haushalt identifizierst und wie du deine Geräte optimal einsetzt.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der größte Stromfresser im Haushalt sind alte Heizungspumpen.

  • Bereits kleine Nutzungsänderungen erhöhen die Effizienz deiner Geräte.

  • Strommessgeräte helfen dir, Energiefresser im Haushalt zu finden.

  • Achte beim Kauf eines neuen Haushaltsgeräts auf die EU-Energielabels von A (höchste Effizienz) bis G (schlechteste Effizienz).

  • Der Standby-Modus verschiedener Geräte erhöht zusammengenommen den jährlichen Stromverbrauch um ca. 280 Kilowattstunden (kWh), was etwa 100 Euro ausmacht.

Was sind heimliche Stromfresser im Haushalt?

Nicht alle Haushaltsgeräte sind automatisch Stromfresser. Diese drei Punkte zeichnen Elektrogeräte aus, die oft unbemerkt unnötige Stromkosten verursachen:

  • Sehr hoher Stromverbrauch: Dieser Faktor ist selbsterklärend: Geräte, die im Vergleich zum gleichen Gerätetyp sehr viel Energie ziehen, gehören zu Stromfressern. Hier ist eine energiesparende Nutzung entscheidend, um den Verbrauch gering zu halten.

  • Geringe Energieeffizienz: Inzwischen sind die meisten neuen Haushaltsgeräte mit EU-Energielabels ausgestattet. Sie geben die Energieeffizienz des Geräts mithilfe einer Skala an: von A (höchste Effizienz) bis G (schlechteste Effizienz).

  • Altes Baujahr: Veraltete Technologien, Verschleiß oder fehlende Energiespar-Modi – der Stromverbrauch von alten Haushaltsgeräten ist im Schnitt höher als von neuen Modellen.

Dauerbetrieb oder Standby: Manche Geräte sind ohne Unterbrechung im Standby-Modus am Stromnetz angeschlossen (z. B. Fernseher) oder sogar dauerhaft aktiv (z. B. WLAN-Router).

Welche Geräte sind die größten Stromfresser im Haus?

Manche Elektrogeräte haben ein enormes Stromfresser-Potential. Wir stellen dir die Top 5 der größten Stromverbraucher im Haushalt vor:

  1. Die alte Heizungspumpe: Heizungspumpen leiten Warmwasser durch deine Heizkörper. Alte Modelle laufen immer auf voller Leistung und verbrauchen bis zu 500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Neue Pumpen lassen sich regulieren oder im Sommer ganz abschalten – das reduziert den Stromverbrauch im Vergleich zum älteren Vorgänger um etwa 80 %.

  2. Der Elektroherd mit Gusseisen: In Altbauwohnungen finden sich oft noch gusseiserne Herdplatten. Die Energieeffizienz ist gering, da zuerst das Metall der Kochplatten erhitzt wird, bevor die Wärme Topf oder Pfanne erreicht. So benötigen Gusseisen-Elektroherde mehr als 445 kWh pro Jahr.

  3. Der zusätzliche Gefrierschrank: Viele Haushalte benötigen viel Platz für Gefriergut. Hier kommt häufig ein großer, zweiter Gefrierschrank zum Einsatz. Das Gerät ist allerdings im Dauerbetrieb und muss 24/7 niedrige Temperaturen aufrechterhalten. Das ergibt einen jährlichen Verbrauch von etwa 415 kWh.

  4. Der Kühlschrank am falschen Platz: Auch der Kühlschrank zieht ununterbrochen Strom aus dem Netz. Sein Aufstellort beeinflusst allerdings die Energieeffizienz: Befindet sich ein Kühlschrank neben dem Herd oder im direkten Sonnenlicht, benötigt er mehr Strom zum Kühlen. Damit verbraucht er über 330 kWh pro Jahr.

  5. Die Beleuchtung mit Glühbirnen: Alte Leuchten gehören mit 330 kWh jährlich zu den Stromfressern im Haushalt. Energiesparlampen hingegen sparen ein Fünftel des Stromverbrauchs ein, LED-Leuchten verbrauchen noch weniger Energie.

Gut zu wissen: Wie viel Strom ein Gerät verbraucht, hängt vom individuellen Nutzungsprofil ab. So kann auch ein alter Herd einen geringeren Anteil an den jährlichen Stromkosten ausmachen, wenn er nicht täglich, sondern nur zweimal pro Woche zum Einsatz kommt.

Stromfresser im Haushalt ermitteln: Die besten Methoden

Um Stromfresser zu finden und deinen Haushalt stromsparender zu machen, gibt es unterschiedliche Methoden. Wir stellen dir die drei besten Möglichkeiten vor, damit du schnell versteckte Kosten vermeidest:

Methode 1: Das Strommessgerät

Ein Strommessgerät funktioniert wie ein Adapter. So misst er den Verbrauch des potenziellen Stromfressers:

  1. Stecke das Strommessgerät zwischen die Steckdose und das Kabel des Haushaltsgeräts, das du überprüfen möchtest. 

  2. Schalte, wenn zusätzlich notwendig, das Haushaltsgerät an.

  3. Auf dem Display des Messgeräts kannst du nun den Stromverbrauch des Geräts (meist in kWh) ablesen. Ist er höher als der Durchschnittsverbrauch, hast du einen Stromfresser gefunden.

Gut zu wissen: Die Strommessgerät-Methode eignet sich besonders gut, um den Standby-Verbrauch deiner Geräte aufzuzeichnen.

Zusätzlich zeigt ein Strommessgerät auch die Leistung in Watt (W) an sowie die Stromspannung in Volt (V). Manche Modelle bieten sogar eine Display-Beleuchtung, sodass der Verbrauchswert auch in dunklen Ecken gut abzulesen ist.

Eine Variante des Strommessgeräts sind WLAN-Steckdosen. Du bringst sie genauso an wie das Messgerät. Der eigentliche Zweck von WLAN-Steckdosen ist, die Stromzufuhr per App auf einem Mobilgerät zu aktivieren oder deaktivieren – quasi wie ein Kippschalter. Viele Modelle bieten aber die Funktion, den Stromverbrauch des angeschlossenen Elektrogeräts in einer App abzulesen.

Methode 2: Rechnen mit einer Formel

Der Stromverbrauch eines Haushaltsgeräts lässt sich auch mithilfe einer Formel berechnen. Dafür benötigst du die Leistungsaufnahme, also wie viel Strom das Gerät für den Betrieb braucht. Sie wird meist in Watt oder Kilowatt angegeben. Die Info findest du entweder auf dem Typenschild – ein Aufkleber auf dem Gerät, der die wichtigsten technischen Daten abbildet – oder in der Betriebsanleitung.

Um den Verbrauch zu ermitteln, rechnest du:

Leistungsaufnahme (kW) x Betriebszeit (h) = Stromverbrauch (kWh)

Beispiel: Wie viel Strom verbraucht ein LCD-Fernseher mit 55 Zoll Bildschirmgröße pro Tag? 

  • benötigter Strom: 180 W

  • benötigter Strom im Standby-Modus: 0,8 W

  • Betriebszeit: 3 Stunden pro Tag

Ergibt (0,18 kW x 3 h) + (0,0008 kW x 21 h) = ca. 0,559 kWh pro Tag

Der Standby-Verbrauch macht pro Tag 16,8 Wh aus.

Gut zu wissen: Auch bei dem Beispiel ließe sich bereits Strom einsparen, wenn du einen LED-Fernseher wählst: In derselben Größe hat das andere Modell eine Leistungsaufnahme von etwa 80 W. Ein Plasma-TV hingegen verbraucht bis zu 370 W.

Weitere Details, wie du deinen Stromverbrauch im Haushalt selbst berechnen kannst, findest du in diesem Beitrag

Methode 3: Der Stromzähler

Dein Stromzähler ist eine weitere Möglichkeit, den Verbrauch eines Geräts zu messen und damit Stromfresser zu finden. Notiere dafür zuerst deinen Zählerstand. Schalte anschließend das Gerät für 1 Stunde ein. Achte darauf, dass du währenddessen kein anderes Gerät oder Beleuchtung in Betrieb nimmst. Danach liest du erneut deinen Zählerstand ab: Die Differenz ergibt den Stromverbrauch in kWh deines Geräts.

Du besitzt ein Smart Meter? Das macht die Stromzähler-Methode etwas komfortabler, da das manuelle Ablesen wegfällt. Stattdessen sendet das intelligente Messsystem deinen Zählerstand alle 15 Minuten an deinen Stromanbieter. Hast du Zugriff auf eine App oder ein Kundenportal, kannst du so deinen Stromverbrauch auf einem Mobilgerät ablesen und live mitverfolgen.

Zum Vergleich: Wie viel Strom verbrauchen gängige Haushaltsgeräte?

Vom Fernseher bis zum Tablet: Was verbraucht am meisten Strom? Wir haben dir den durchschnittlichen Stromverbrauch gängiger Geräte als Tabelle zusammengestellt. Hast du den Energiebedarf eines Elektrogeräts gemessen, erkennst du so auf einen Blick, ob dein Gerät weniger, genauso viel oder mehr Strom zieht – und damit ein Stromfresser ist:

GerätUngefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
Gerät
Elektroherd (Cerankochfeld)
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
445
Gerät
Gefrierschrank
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
415
Gerät
Wäschetrockner
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
325
Gerät
Kühlschrank
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
300
Gerät
Spülmaschine
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
245
Gerät
Waschmaschine
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
200
Gerät
Fernseher
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
190
Gerät
WLAN-Router
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
135
Gerät
Spielekonsole
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
120
Gerät
Backofen
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
110
Gerät
PC
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
90
Gerät
Tablet
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
6
Gerät
Smartphone
Ungefährer Stromverbrauch pro Jahr (kWh)
3-4

Spartipps: So reduzierst du den Stromverbrauch von Geräten im Haushalt

Stromfresser gefunden? Oft lässt sich der Verbrauch bereits mit kleinen Tricks reduzieren. Diese fünf Tipps helfen dir dabei, deine Stromkosten zu senken:

  1. Verwende Kippschalter: Die beste Waffe gegen unnötigen Standby-Stromverbrauch. Kippschalter bieten Flexibilität, da du all deine Geräte nicht einzeln von der Steckdose ziehen musst. So stellst du sicher, dass Elektrogeräte wie Fernseher, Monitor oder Spielekonsolen nicht unnötig Strom verbrauchen.

  2. Stelle die Temperatur richtig ein: Das gilt vor allem für Kühl-, Gefrierschränke und Waschmaschinen. Die optimale Temperatur für Kühlschränke sind 7 °C, für Gefrierschränke gelten -18 °C. Genauigkeit lohnt sich: Bei Kühlgeräten macht jedes Grad mehr 6 % Ersparnis aus. Und eine Waschmaschine erfüllt auch bei 30 °C denselben Zweck wie bei 40 °C – und reduziert den Stromverbrauch um bis zu 40 %

  3. Nutze den Eco-Modus: Moderne Waschmaschinen und Geschirrspüler besitzen einen Eco-Waschgang. Dieser Modus verbraucht trotz längerer Laufzeit weniger Strom, da das Gerät niedrigere Wassertemperaturen mit Einweichzeit nutzt. Die meiste Energie verbrauchen Geschirrspüler und Co. nämlich für das schnelle Erhitzen des Wassers. Je nach Gerät spart der Eco-Modus bis zu 50 % Strom ein.

  4. Taue dein Gefrierfach ab: Das Eis im Gefrierfach oder -schrank zu entfernen, bietet dir nicht nur mehr Platz für Gefriergut. Du erhöhst auch die Geräteeffizienz, denn die Eisschicht hat einen isolierenden Effekt. Das vereiste Gerät braucht also mehr Zeit, um das Fach auf die eingestellte Temperatur abzukühlen und verbraucht mehr Strom.

  5. Setze auf Deckel und Restwärme: Kochst du ohne Deckel, geht ein Großteil der elektrischen Wärmeenergie in Form von Wasserdampf verloren. Mit einer passenden Abdeckung wird dein Gericht also schneller gar. Elektroherde mit Ceran- oder Eisenkochfeld speichern zudem Hitze. Schalte also die Platten schon ein paar Minuten früher aus und nutze die Restwärme.

Auch, wenn diese Tipps deinen Stromverbrauch merklich senken: Langfristig gesehen lohnt es sich, in Geräte mit besserer Energieeffizienz zu investieren, um deine Stromrechnung zu senken.

Häufig gestellte Fragen

Gängige Elektrogeräte, die im Haushalt durchschnittlich den meisten Strom verbrauchen, sind der Elektroherd (mit Ceranfeld), Gefrierschrank und Wäschetrockner. Besitzt du eine alte Heizungspumpe, landet sie auf Platz 1 – mit bis zu 500 kWh Stromverbrauch pro Jahr.

Geräte, die im Standby-Modus verhältnismäßig viel Strom verbrauchen, gehören zur Kategorie „Informationstechnik, TV und Audio“. Darunter fallen Spielekonsolen, Fernseher, HiFi-Anlagen oder PC-Monitore.

Wer ein neues Haushaltsgerät kauft und Strom sparen möchte, sollte stets die Energieeffizienzklasse beachten. Sie gibt an, wie viel oder wie wenig Strom das Gerät im Vergleich zu anderen Modellen desselben Gerätetyps verbraucht. Das höchste EU-Energielabel ist A (sehr effizient), das niedrigste ist G (sehr schlechte Effizienz).

Ja: Ältere Geräte haben meist eine schlechtere Energieeffizienz als neue Modelle und verbrauchen deshalb mehr Strom. Ausschlaggebend sind veraltete Technologien oder Verschleißerscheinungen wie poröse Dichtungen, die zum Beispiel kalte Luft entweichen lassen.