weltweit über 5 Mio. Kund*innen

Bekannt aus:

octopus-energy-waermepumpe_visual

So findest du den richtigen Aufstellort für deine Wärmepumpe

29. Juni 2023 von Octopus Energy

Wusstest du, dass der richtige Aufstellort deiner Wärmepumpe entscheidend für ihre Langlebigkeit und Effizienz ist? Aber wo soll sie hin – in den Heizungskeller, den Hauswirtschaftsraum oder doch nach draußen? Das hängt ganz von deinem Modell ab. Während einige Wärmepumpen besser innerhalb des Hauses aufgehoben sind, erfordern andere eine Aufstellung außerhalb. Ob Keller oder Dach, Innen- oder Außenaufstellung – wir nehmen alle Optionen unter die Lupe. Erfahre, worauf du bei Lärmschutz und Sicherheit achten musst und wie du deine Energiebilanz minimierst. Dieser Leitfaden klärt alle Fragen rund um den besten Platz für deine Wärmepumpe. Auf geht's!

Die wichtigsten Faktoren für den Aufstellort deiner Wärmepumpe im Überblick

Zu den wichtigsten Themen hinsichtlich des richtigen Wärmepumpen-Standorts gehören folgende Bereiche:

  • Innen- vs. Außenaufstellung

  • Verschiedene Wärmepumpentypen

  • Einfluss des Aufstellorts auf die Energieeffizienz

  • Rechtliche Vorschriften und Lärmschutz

  • Wartungsanforderungen

  • Neubau vs. Bestandsgebäude

  • Bodenbeschaffenheit und Fundament

  • Kosten

Innen- vs. Außenaufstellung

Die Wahl zwischen Innen- oder Außenaufstellung der Wärmepumpe hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab. Dazu zählen in erster Linie der Wärmepumpentyp sowie Platzverfügbarkeit, klimatische Bedingungen und persönliche Präferenzen. Grundsätzlich benötigt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine Stellfläche von 2-3 m² und kann bis zu 2 Meter hoch sein. Bei der Split-Version beanspruchen sowohl die Innen- als auch die Außeneinheit jeweils 1-1,5 m² Platz. Die Unterschiede zwischen der Innen- und Außenaufstellung bezüglich ihrer Effizienz sind dabei vernachlässigbar. Das Einzige, was jede Wärmepumpe braucht, ist ein direkter Zugang zu ihrer Wärmequelle:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: Zugang zur Umgebungsluft

  • Sole-Wasser-Wärmepumpen: Zugang zum Erdreich über eine Tiefenbohrung

  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Zugang zum Grundwasser über zwei Brunnenbohrungen

Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen finden normalerweise im Heizungskeller neben den Bohrungen Platz, um die Leitungswege so kurz wie möglich zu halten. Sowohl die Innen- als auch Außenaufstellung haben Vor- und Nachteile, auf die wir im Folgenden eingehen.

Vor- und Nachteile der Innenaufstellung

Bei der Innenaufstellung befindet sich die Monoblock-Wärmepumpe im Gebäude. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe saugt die Luft als Wärmequelle dank Durchbrüchen in den Wänden an und führt sie wieder ab. Bei der Innenaufstellung sollte besonderes Augenmerk auf die Vermeidung eines thermischen Kurzschlusses gelegt werden. Hierfür ist es wichtig, dass die kalte Abluft nicht wieder von der Wärmepumpe eingesaugt wird.

Vorteile der Innenaufstellung

  • Bei einer Innenaufstellung entfällt der Wärmetransport über weite Strecken.

  • Schutz vor Witterungseinflüssen, was die Lebensdauer der Wärmepumpe verlängern kann.

  • Monoblock-Wärmepumpe ermöglichen eine technisch einfache und kompakte Konstruktion.

Nachteile der Innenaufstellung

  • Für die Zu- und Ableitung der Umgebungsluft sind Durchbrüche des Gebäudes notwendig.

Vor- und Nachteile der Außenaufstellung

Bei der Außenaufstellung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe wird das Heizwasser außerhalb des Gebäudes aufgewärmt und über isolierte Leitungen in den Wärmespeicher im Haus geleitet. Hier hast du die Wahl zwischen einem Monoblock-Wärmepumpe- und Split-Gerät. Dabei besteht der Monoblock aus einem Gerät und die Split-Variante aus einer Innen- sowie einer Außeneinheit.

Vorteile der Außenaufstellung

  • Platzersparnis im Innenbereich des Hauses.

  • Die Außenaufstellung lässt sehr flexible Möglichkeiten zur Platzierung des Geräts zu.

  • Bei Split-Gerät: Einfachere Installation, da keine zusätzlichen Belüftungssysteme notwendig sind.

Nachteile der Außenaufstellung

  • Für die Außenaufstellung einer Wärmepumpe ist oft eine Baubewilligung erforderlich. 

  • Die Wärmepumpe ist ganzjährig der Witterung ausgesetzt. 

  • Bei falschen Platzierungen oder schlecht isolierten Heizungen kann bei extremer Kälte Frostgefahr bestehen.

  • Schallschutzmaßnahmen und die Einhaltung von gesetzlichen Mindestabständen sind zu berücksichtigen.

Kann eine Wärmepumpe auf dem Dach stehen?

Theoretisch kann eine Wärmepumpe auch auf dem Dach stehen, allerdings sind hier zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Statikprüfungen erforderlich. Außerdem muss das Dach das Gewicht der Anlage auch bei starkem Wind tragen können. Dazu eignen sich sowohl Flachdächer als auch Satteldächer. Es gilt, baurechtliche Vorschriften zu beachten.

Standortanforderungen für verschiedene Wärmepumpentypen

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Am meisten Flexibilität bei der Montage bietet die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Denn diese kannst du sowohl innen als auch außen aufstellen. Außerdem hast du hier die Möglichkeit einer Split-Variante. Als Aufstellort dienen Außenbereiche genauso wie z. B. der Hauskeller. Diese Pumpen sind flexibel in der Aufstellung und benötigen weniger Platz. Sie sind jedoch anfälliger für Temperaturschwankungen und brauchen eine gute Luftzufuhr. Wichtig ist, dass der Standort ausreichend belüftet ist und die Mindestabstände zu Wänden und Nachbargrundstücken eingehalten werden.

Erdwärmepumpen

Die Sole-Wasser-Wärmepumpen, auch Erdwärmepumpen genannt, zapfen die natürlich vorkommende Wärme im Erdinneren an. Dafür werden entweder Erdkollektoren auf einer freien Fläche, beispielsweise dem Garten, dicht unter der Oberfläche vergraben oder es geht mit Erdsonden ca. 50 bis 100 Meter in die Tiefe. Die Installation der Erdwärmepumpe liegt entsprechend im Außenbereich, wobei die Wärmepumpe an sich in der Regel im Heizungskeller platziert wird. Erdwärmepumpen erfordern ein größeres Grundstück für die Erdsonden und sind in der Installation komplexer. Sie bieten dafür eine konstante Energiequelle und sind weniger wetterabhängig.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Grundwasser zur Wärmeerzeugung. Der Vorteil ist, dass das Grundwasser das ganze Jahr über nahezu konstant warm bleibt. Das steigert die Effizienz der Wärmepumpen. Allerdings müssen genehmigungspflichtige Bohrungen durchgeführt werden. Da diese Pumpen einen Wasseranschluss benötigen, sind sie standortabhängig.

Hybrid-Wärmepumpen

Hybrid-Wärmepumpen sind eine Kombination aus Wärmepumpen und anderen Heizwärmeerzeugern, z.B. Gasheizung plus Luftwärmepumpe. Die Hybrid-Wärmepumpe kann in Neubauten und in Bestandsgebäuden eingesetzt werden. Sie ist sowohl als Kompaktgerät sowie als Kombination von Einzelgeräten verfügbar.

Einfluss des Aufstellungsortes auf die Energieeffizienz

Grundlagen der Energieeffizienz von Wärmepumpen

Per Definition arbeiten Wärmepumpen effizient, wenn ihr Stromverbrauch möglichst gering ist. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Temperatur, auf die sie das Heizungswasser erwärmen muss, sprich: die Vorlauftemperatur. Wärmepumpen müssen nämlich umso mehr leisten, desto höher diese ausfällt. Demnach benötigt eine Wärmepumpe eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur, um nicht zu viel Strom zu verbrauchen. Die Vorlauftemperatur ist abhängig vom Dämmzustand des Hauses und der Größe der Heizflächen. Die Energieeffizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt. Je höher die Leistungszahl, desto effizienter die Wärmepumpe.

Einfluss der Quellentemperatur

Die Umgebungstemperatur, auch Quellentemperatur, hat einen direkten Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe. Diese sollte im Jahresdurchschnitt berücksichtigt werden, um eine optimale Leistung sicherzustellen. Die Jahresarbeitszahl ist ein Jahresdurchschnittswert dieser Leistungsfähigkeit und berücksichtigt die am Installationsort vorherrschenden Bedingungen im Verlauf eines Jahres. Luft-Wasser-Wärmepumpe und Sole-Wasser-Wärmepumpen sind hierbei höheren Temperaturschwankungen ausgesetzt als Wasser-Wasser-Wärmepumpen oder Sole-Wärmepumpen, die mit Erdsonden arbeiten. Denn das Temperaturniveau tief in der Erde ist stabiler: Ab ca. 10 Metern Tiefe herrscht ganzjährig etwa 10 Grad Celsius. Umso tiefer die Wärmequelle liegt, desto höher die dortige Temperatur und weniger Schwankungen treten auf.

Weitere klimatische Faktoren bei der Standortwahl

Neben der Temperatur beeinflussen auch Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit die Leistung der Wärmepumpe. Ein geschützter Standort kann die Lebensdauer und Effizienz positiv beeinflussen. Ein gut belüfteter und temperaturstabiler Bereich ist für die Heiz- und Kühlleistung der Wärmepumpe vorteilhaft. Besondere Vorsicht ist im Winter bei Frostgefahr geboten.

Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit

Ein optimaler Aufstellort kann den Energieverbrauch und damit die Betriebskosten signifikant reduzieren. Wärmepumpen, die in Bereichen mit stabilen Temperaturbedingungen aufgestellt sind, verbrauchen in der Regel weniger Energie. Dies führt zu niedrigeren Betriebskosten und einer besseren Energiebilanz.

Faustformel zur Berechnung der Heizkosten

Heizkosten = (Heizleistung / JAZ) x Heizstunden x Stromtarif

Sicherheitsaspekte und rechtliche Anforderungen

Die Wahl des Aufstellortes für deine Wärmepumpe ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der Sicherheit und der Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Verschiedene Aspekte müssen berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die Installation den geltenden Normen entspricht.

Brandschutzbestimmungen

Unter anderem muss der Aufstellort der Wärmepumpe den geltenden Brandschutzbestimmungen entsprechen. Brandschutzbestimmungen für Wärmepumpen sind je nach Bundesland unterschiedlich. Hier sind einige allgemeine Informationen zu den Brandschutzbestimmungen für Wärmepumpen:

  • Wärmepumpen dürfen nicht in Fluchtwegen aufgestellt werden.

  • Ein Aufstellungsverbot gilt auch bei explosions- oder feuergefährdeten Zonen. Stelle die Wärmepumpe in sicherem Abstand zu brennbaren Materialien wie Holz oder Papier auf. Dies minimiert das Risiko eines Brandes und stellt sicher, dass die Wärmepumpe sicher betrieben werden kann.

  • Ein Elektriker sollte die Wärmepumpe anschließen, um Netzrückwirkungen (Spannungseinbrüche) zu vermeiden.

Einhaltung von Umwelt- und Bauvorschriften

Neben den Brandschutzbestimmungen müssen auch lokale Umwelt- und Bauvorschriften eingehalten werden. In Deutschland variieren die gesetzlichen Mindestabstände für Wärmepumpen je nach Bundesland. Oftmals wird ein Abstand von drei Metern zur Grundstücksgrenze in Landesbauordnungen vorgegeben. Informiere dich unbedingt über die spezifischen Vorschriften in deinem Bundesland.

Schallschutzanforderungen

Lange Zeit hat man Luft-Wasser-Wärmepumpen nachgesagt, störende Lärmquellen zu sein. Dies hat sich in der Zwischenzeit aber grundlegend geändert. Moderne Systeme sind dank technischer Fortschritte und besserer Schalldämmung ungefähr so leise wie ein Kühlschrank. Dennoch sollte die Aufstellung gut geplant sein, um Lärm zu minimieren. Der bereits erwähnte Mindestabstand zum Nachbarn und schalldämpfende Maßnahmen wie Schallschutzverkleidungen sind empfehlenswert, um wirklich keinerlei Betriebsgeräusche wahrzunehmen. Die Platzierung an der Straßenseite des Hauses und auf Rasenflächen ist ideal, da sie schalldämpfend wirken. Schwingungsdämpfer können zusätzlich den Lärm reduzieren.

Langzeitwirkungen und Wartung der Wärmepumpe

Zugänglichkeit für Installation und Wartung

Wenn die Wärmepumpe installiert wurde, sollte sie ein Fachmann regelmäßig warten und dafür sorgen, dass sie im idealen Betriebspunkt arbeitet. Die Zugänglichkeit des Standorts ist damit ein weiterer entscheidender Faktor. Der Aufstellort sollte so gewählt werden, dass sowohl die Installation als auch spätere Wartungsarbeiten problemlos durchgeführt werden können. Dies beinhaltet einen einfachen Zugang für Techniker und ausreichend Platz für das benötigte Werkzeug und Ersatzteile.

Lebensdauer der Wärmepumpe und Standortwahl

Du siehst: Ein gut gewählter Standort kann die Lebensdauer deiner Wärmepumpe erheblich verlängern. Faktoren wie Schutz vor extremen Wetterbedingungen, ausreichende Belüftung und Abstand zu brennbaren Materialien tragen zur Langlebigkeit des Systems bei. Außerdem gibt es Garantiebedingungen bzw. auch verlängerte Garantieansprüche von Wärmepumpen-Herstellern, wenn ein Wartungsvertrag abgeschlossen wird oder innerhalb der Garantiezeit bestimmte regelmäßige Wartungsarbeiten durchgeführt werden.

Weitere Aspekte bei der Wahl des Wärmepumpenstandorts

Neubau vs. Bestandsgebäude

Hast du auch schon gehört, dass sich Wärmepumpen angeblich nur für den Neubau eignen? Das ist weit gefehlt! Auch in Bestandsgebäuden ist ihr Einsatz sinnvoll und kann sich lohnen. Forschungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE haben gezeigt, dass Wärmepumpen auch in Bestandsgebäuden zuverlässig funktionieren und ökologisch vorteilhaft sind. Allerdings ist es im Hinblick auf die maximale Effizienz sinnvoll, vor der Installation der Wärmepumpe die Dämmung des Hauses zu optimieren.

In einem Neubau hast du hingegen den Vorteil, dass der Wärmepumpen-Aufstellort von Anfang an optimal geplant werden kann. Dennoch hat eine Wärmepumpe im Altbau große Effizienzpotenziale: Das Funktionsprinzip macht es möglich, mit der eingesetzten elektrischen Energie die drei- bis vierfache Energiemenge in Form von Wärme zu gewinnen.

Brauchen Wärmepumpen ein Fundament?

Wenn du deine Wärmepumpe aufstellst, solltest du als direkten Untergrund ein tragfähiges Fundament schaffen. Geeignet ist zum Beispiel ein Betonfundament, mit einer Dicke von rund zehn Zentimetern. Es sollte eben, glatt und waagerecht sein. Im Außenbereich erhöht ein Unterbau mit einer mindestens 30 cm dicken Kiesschicht die Standsicherheit sowie den Frostschutz. Dies gilt vor allem für Monoblock-Wärmepumpen. Split-Geräte wiegen weniger und können meist auf Gehwegplatten Platz finden.

Was kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe bei der Außenaufstellung?

Die Kosten der Luft-Wasser-Wärmepumpe sind ebenfalls abhängig von der Bauart: Außen aufgestellte Geräte kosten zwischen 12.000 und 16.500 Euro. Luft-Wasser-Wärmepumpen zur Innenaufstellung kosten im Schnitt knapp 1.000 bis 2.000 Euro weniger. Für die Montage und das Zubehör kannst du mit weiteren 2.000 bis 3.000 Euro rechnen. Insgesamt liegen die Kosten also bei ca. 15.000 - 20.000 Euro (ohne Förderung).

Fazit: Die wichtigsten Erkenntnisse

Ein guter Standort ist essenziell, sowohl für die erste Installation deiner Wärmepumpe als auch für ihre Leistung auf lange Sicht. Durch eine sorgfältige Planung und Berücksichtigung der genannten Faktoren kannst du die Effizienz deiner Wärmepumpe maximieren und die Betriebskosten minimieren. Egal, ob du eine Wärmepumpe für drinnen oder draußen wählst: Überlasse die Montage am besten den Profis. Sie sorgen für ein stabiles Fundament und verbinden alle Einheiten effizient. Mit gut gedämmten, kurzen Anschlussleitungen minimieren sie Wärmeverluste und holen das Beste aus deiner Wärmepumpe heraus.

Wir setzen auf Luft-Wasser-Wärmepumpen von Daikin

Die Hochtemperatur Luft-Wasser-Wärmepumpen von DAIKIN eignen sich bestens für die Modernisierung oder den Tausch fossiler Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen. Durch ihren besonders kompakten Aufbau und die neuste Technologie benötigen sie nur wenig Platz. Zudem können sie problemlos in das bereits bestehende Heizsystem integriert werden.