Ohne sie läuft nichts – fossile Energie aus Erdöl, Gas und Kohle treibt Autos an, heizt Häuser und liefert Strom. Die natürlichen Brennstoffe entstanden über Millionen Jahre aus organischen Überresten. Ihre Nachteile: Sie sind endlich, belasten das Klima und lassen Energiepreise schwanken. Doch was sind fossile Energieträger ganz genau? Wo kommen sie zum Einsatz? Und was entsteht bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe? Wir von Octopus Energy haben die Antworten auf deine Fragen.
Das Wichtigste in Kürze:
Fossile Brennstoffe sind natürliche Energieträger wie Erdgas, Erdöl und Kohle, die sich über Millionen Jahre aus abgestorbenen Organismen gebildet haben.
Sie werden für Strom, Wärme und Mobilität genutzt und sind aktuell noch die wichtigste Energiequelle weltweit.
Derzeit entfallen weltweit mehr als 85 % des Energieverbrauchs auf fossile Energieträger.
Ihr größter Nachteil ist der Kohlendioxid-Ausstoß, der die Klimakrise antreibt und langfristig problematisch für Umwelt und Gesundheit ist.
Steigende Energiepreise und Umweltziele beschleunigen den Wandel hin zu erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Wasser.
Verbraucher*innen können den Umstieg mitgestalten, etwa durch Ökostrom, energieeffiziente Technologien und nachhaltige Mobilität.
Was ist fossile Energie?
Zu den fossilen Brennstoffen gehören laut Definition:
Erdöl
Gas
Steinkohle
Braunkohle
Torf
Die natürlichen Energieträger sind aus den Überresten von Pflanzen und Tieren entstanden, die vor bis zu 300 Millionen Jahren lebten. Diese organischen Materialien wurden in tiefen Schichten der Erde unter großem Druck und hohen Temperaturen umgewandelt – in Erdöl, Erdgas sowie Braun- und Steinkohle.
Kohle entsteht hauptsächlich aus pflanzlichen Materialien, das sich in Mooren und Sümpfen abgelagert hat. Erdöl und Erdgas dagegen bilden sich aus den Überresten von Meeresorganismen. Der Umwandlungsprozess dauert Millionen von Jahren, weshalb fossile Brennstoffe als nicht erneuerbare Energiequellen gelten.
Gut zu wissen: Was bedeutet „nicht erneuerbar“?
Fossile Brennstoffe sind endlich und somit nicht erneuerbar. Das heißt, dass sie sich in menschlichen Zeiträumen nicht oder nur sehr langsam wiederbilden können. Sobald sie verbraucht sind, lassen sie sich nicht einfach wieder auffüllen. Zwar reichen die Reserven noch für ungefähr 100 Jahre. Doch angesichts des steigenden Energieverbrauchs und der begrenzten Vorräte wird die Bedeutung erneuerbarer Energiequellen immer dringlicher. Derzeit entfallen weltweit mehr als 85 % des Energieverbrauchs auf fossile Energieträger. Erneuerbare Energien machen knapp 10 % aus, während Kernenergie einen Anteil von etwa 5 % hat.
Wie entsteht Energie aus fossilen Überresten?
Fossile Brennstoffe bestehen hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Weitere Bestandteile sind
Sauerstoff
Stickstoff
Schwefel
Wasser
Mineralstoffe
Ihre Energie setzen sie durch Verbrennung frei: Zum Beispiel in Kohlekraftwerken, Heizungen oder in Verkehrsmotoren. Dabei wird die chemische Energie zunächst in Wärmeenergie umgewandelt. Diese kann dann weiter genutzt werden, etwa für Licht oder mechanische Bewegung.
Ein Beispiel: In einem Kohlekraftwerk wird die Energie genutzt, um Wasser zu erhitzen. Das erzeugt Dampf. Dieser Dampf treibt eine Turbine an, die Strom produziert.
Schon gewusst?
In gängigen Kraftwerken wird nur etwa ein Drittel bis die Hälfte der Energie in Strom umgewandelt, der tatsächlich nutzbar ist. Der Rest geht als Wärme verloren. Es gibt jedoch auch modernere Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die sehr viel effizienter arbeiten. Sie können bis zu 90 % der Energie nutzen, indem sie gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen.
Wofür nutzen wir fossile Brennstoffe?
Fossile Energie ist in fast jedem Bereich des täglichen Lebens zu finden:
Wir beheizen damit Gebäude (Erdöl und Erdgas).
Wir nutzen den so erzeugten Strom für Haushalts- und IT-Geräte (Erdgas).
Wir verwenden die Brennstoffe für den Antrieb von Verkehrsmittel (Erdöl).
Wir produzieren damit Strom (Kohle).
Weitere Einsatzbereiche von fossilen Brennstoffen als Beispiele im Überblick:
chemische Industrie: Erdöl und Erdgas dienen als Rohstoffe für die Herstellung von Kunststoffen, Düngemitteln und anderen chemischen Produkten.
Zementherstellung: Fossile Brennstoffe liefern die benötigte Energie für die hohen Temperaturen in der Zementproduktion.
Glas- und Keramikindustrie: Erdgas wird häufig verwendet, um die erforderlichen Brenntemperaturen zu erreichen.
Papierindustrie: Fossile Energieträger liefern die Energie für Trocknungs- und Herstellungsprozesse.
Gut zu wissen: Nicht-fossile Brennstoffe – was sind Beispiele für Alternativen?
Zu den nicht-fossilen, nachhaltigeren Energieträgern gehört Solarenergie, die durch die Nutzung von Sonnenstrahlung Strom erzeugt. Außerdem ist Windenergie eine erneuerbare Ressource, die mit Hilfe von Windkraftanlagen Elektrizität liefert, sowie Wasserkraft, die durch die Bewegung von Wasser in Dämmen oder Flüssen Energie produziert. Auch Biomasse trägt zur Energieversorgung bei. Hierfür werden organische Materialien wie Holz, Pflanzenreste oder Biogas zur Wärme- und Stromgewinnung genutzt.
Vorteile und Nachteile von fossilen Brennstoffen
Fossile Brennstoffe sind leistungsstark, zuverlässig und weit verbreitet. Doch ihre Nutzung bringt auch erhebliche Probleme mit sich. Klimawandel, Umweltverschmutzung und die begrenzte Verfügbarkeit machen Alternativen immer wichtiger. Ein Blick auf die Vor- und Nachteile zeigt dir, warum ein Umdenken nötig ist.
Vorteile fossiler Brennstoffe
Hoher Energiegehalt: Kohle, Erdöl und Erdgas speichern große Energiemengen auf kleinem Raum. Das macht sie besonders effizient für den Transport, die Lagerung und die Nutzung in Industrie und Haushalten.
Zuverlässige Verfügbarkeit: Im Gegensatz zu erneuerbaren Energien, die von Sonne oder Wind abhängig sind, liefern fossile Brennstoffe kontinuierlich Strom – unabhängig von Wetter oder Tageszeit. Das macht sie zu einer stabilen Basis für die Energieversorgung und die Industrie.
Bestehende Infrastruktur: Über Jahrzehnte wurden Förderanlagen, Kraftwerke, Pipelines und Tankstellen aufgebaut, um fossile Energieträger weltweit nutzbar zu machen. Diese Infrastruktur ermöglicht es, Energie jederzeit bereitzustellen – ganz ohne neue Investitionen.
Einfache Speicherung und Transport: Ob als Flüssigkeit, Gas oder fester Brennstoff – fossile Energieträger lassen sich vergleichsweise einfach speichern und transportieren. Das erleichtert den globalen Handel und sichert die Versorgung in verschiedenen Regionen.
Nachteile fossiler Brennstoffe
Umweltbelastung: Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas setzt große Mengen an Kohlendioxid (CO₂) frei. Dieses Treibhausgas trägt zur Erwärmung der Erde bei und verstärkt den Klimawandel. Zusätzlich entstehen Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Stickoxide, die Luftverschmutzung und gesundheitliche Probleme wie Atemwegsreizungen und Lungenerkrankungen verursachen.
Begrenzte Vorräte: Fossile Brennstoffe entstehen über Millionen von Jahren. Ihr Abbau erfolgt jedoch deutlich schneller, als neue Reserven entstehen können. Je knapper die Vorkommen werden, desto aufwendiger und teurer ist die Förderung.
Abhängigkeit von Förderländern: Viele der größten Erdöl- und Erdgasvorkommen liegen in politisch instabilen Regionen. Das führt immer wieder zu wirtschaftlichen Unsicherheiten, Preisschwankungen und geopolitischen Spannungen.
Risiken bei Förderung und Transport: Die Gewinnung fossiler Energie birgt hohe Risiken für Menschen, Tiere und Pflanzen. Öllecks, Gasexplosionen oder umweltschädliche Abbaumethoden wie Fracking können schwere Schäden an Ökosystemen verursachen.
Wie sieht die Zukunft fossiler Brennstoffe aus?
Weltweit wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Viele Länder investieren verstärkt in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie. Trotz dieser Fortschritte gibt es Herausforderungen: Einige Staaten, insbesondere große Produzenten fossiler Brennstoffe, zögern beim Übergang zu erneuerbaren Energien. Wirtschaftliche Abhängigkeiten und geopolitische Interessen spielen dabei eine Rolle. Für eine Energiewende braucht es zudem große Investitionen in Stromnetze und Energiespeicher.
Der vollständige Übergang weg von fossilen Brennstoffen erfordert eine koordinierte Anstrengung von Regierungen, Industrie und Gesellschaft. Es liegt daher an jeder einzelnen Person, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Falls du dich jetzt fragst, was du tun kannst, um die Zukunft fossiler Energieträger zu beeinflussen, haben wir ein paar Tipps für dich:
Setze auf erneuerbare Energien: Wenn möglich, wähle Stromanbieter, die aus Wind-, Solar- oder Wasserkraft produzieren.
Reduziere deinen Energieverbrauch: Schalte Stromfresser im Haushalt ab, wenn sie nicht gebraucht werden, und verwende energieeffiziente Geräte.
Nutze umweltfreundliche Verkehrsmittel: Fahre öfter mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn du ein Auto hast, könnte ein Umstieg auf ein Elektrofahrzeug eine gute Option sein.
Unterstütze grüne Technologien: Investiere in nachhaltige Produkte oder Unternehmen, die in erneuerbare Energien und innovative Technologien investieren.
Achte auf deinen Konsum: Reduziere deinen Kohlendioxid-Fußabdruck durch bewussten Konsum und Recycling.
Jeder kleine Schritt zählt – lass uns gemeinsam einen Unterschied machen!