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Die neuen Stromzähler im Überblick: So bist du optimal auf den Zählerwechsel vorbereitet

22. Juli 2025 von Octopus Energy

Adieu analog: Wer noch einen alten Ferraris-Zähler besitzt, erhält bis spätestens 2032 einen der neuen Stromzähler – entweder eine moderne Messeinrichtung (mME) oder ein intelligentes Messsystem (iMSys). Beide Gerätetypen funktionieren digital. Doch wie läuft der Wechsel ab und welche Kosten sind damit verbunden? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Wechsel zum neuen Stromzähler ist seit dem 27. Mai 2023 Pflicht.

  • Für den Einbau ist dein örtlicher Messstellenbetreiber zuständig.

  • Welches Gerät du erhältst, ist abhängig von deinem Verbrauchsprofil.

  • Die Kosten für Betrieb und Wartung unterliegen abgestuften Preisobergrenzen.

  • Intelligente Messsysteme haben zusätzlich ein Kommunikationsmodul, das über sichere Netze Daten senden kann.

Digital oder intelligent: Das sind die neuen Stromzähler

Zu den neuen Stromzählern gehören zwei Stromzähler-Arten: die moderne Messeinrichtung (mME) und intelligent Stromzähler (Smart Meter). Beide Geräte sind digitale Stromzähler. Als neue Generation erweitern sie die analoge Technik und bringen einen größeren Funktionsumfang mit sich. Wir geben dir einen Überblick, was die neuen Geräte ausmacht:

Die moderne Messeinrichtung (mME)

Im Vergleich zu analogen Stromzählern besitzen moderne Messeinrichtungen ein LCD-Display. Dort liest du wie beim Ferraris-Zählwerk den Zählerstand in Kilowattstunden (kWh) ab. 

Auf dem weißen Gehäuse findest du die Zählernummer, die den neuen Stromzähler als einzigartig ausweist. Sie ist meist in der Nähe des Strichcodes aufgedruckt – ähnlich wie beim analogen Gerät.

Dazu haben die neuen Zähler eine Speicherfunktion für verschiedene Zählerstände:

  • Rückblick auf 24 Monate

  • Stromverbrauch pro Jahr, Monat, Woche oder Tag

  • aktueller Energieverbrauch

  • Stromeinspeisungen (z. B. durch Balkonkraftwerke oder Photovoltaik-Anlagen)

Um die unterschiedlichen Werte einzusehen, gibt es bei manchen modernen Messeinrichtungen eine mechanische Taste neben dem Display. Andere Geräte schalten die LCD-Anzeige per Lichtsignal um. Das funktioniert so:

  • Moderne Zähler besitzen einen Lichtsensor an ihrem Gehäuse.

  • Das Lichtsignal entspricht einem PIN-Zahlencode, der deine Verbrauchsdaten schützt.

  • Um den Code einzugeben, leuchtest du mit einer Taschenlampe in bestimmten Abständen auf den Sensor – wie bei Morsezeichen.

  • Das Gerät registriert das Lichtsignal und zeigt die gespeicherten Zählerstände an.

Weitere Details zu deinem Stromzähler findest du in der Bedienungsanleitung.

Die neuen modernen Messeinrichtungen mit LCD-Display und zusätzlichen Speicherfunktionen.

Das intelligente Messsystem (iMSys)

Auch intelligente Stromzähler (Smart Meter) verfügen über ein LCD-Display und Speicherfunktionen. Der Hauptunterschied zu modernen Messeinrichtungen ist das Kommunikationsmodul – auch Smart Meter Gateway genannt. Es bindet den Zähler über sichere Verbindungen in ein Kommunikationsnetz ein, um Daten zu übermitteln. Das eröffnet folgende Möglichkeiten:

  • Ablesung ganz automatisch: Smart Meter senden alle 15 Minuten deinen Zählerstand an deinen Stromversorger. Dadurch fällt nicht nur das jährliche manuelle Ablesen weg: Stromanbieter erhalten so ein detailliertes Bild deines Stromverbrauchs – ein Vorteil, der sich mit besonderen Tarifen kombinieren lässt.

  • Einblick per App: Viele Stromversorger oder Messstellenbetreiber stellen Apps für ihre Kund*innen zur Verfügung. Damit hast du einen praktischen Fernzugriff auf deinen Zählerstand – oder kannst deinen Stromverbrauch live auf deinem Mobilgerät mitverfolgen.

  • Intelligent trifft intelligent: Smart-Home-Systeme lassen sich direkt mit intelligenten Zählern verbinden. Das gibt dir einen detaillierten Einblick in den Stromverbrauch einzelner Geräte. Auch Automatisierungen oder Benachrichtigungen sind möglich, die deinen Energiebedarf optimieren.

Das klingt interessant? Dann sieh dir gerne unsere Info-Seite zu Smart Metern an – und lies selbst, wie der neue Zähler dir beim Geld- und Stromsparen hilft.

Neue intelligente Stromzähler besitzen ein Kommunikationsmodul, das die Funktionen von modernen Messeinrichtungen erweitert.

Wieso sind die neuen Stromzähler Pflicht?

Die neuen Stromzähler lösen den analogen Ferraris-Zähler ab. Das legt das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende vom 27. Mai 2023 fest. Die Klausel ist ein Update des Messstellenbetriebsgesetzes (MsbG), das 2016 in Kraft trat und die Einführung sowie den Betrieb der neuen Stromzähler regelt.

Ziel des Zählerwechsels ist, die Digitalisierung in (Privat-)Haushalten voranzutreiben und dadurch die Energiewende zu unterstützen. Das machen verschiedene Vorteile der neuen Stromzähler möglich:

  • Genauigkeit: Digitale Geräte messen Strom präziser als ihre analogen Vorgänger. Du erhältst damit ein klareres Bild deines Verbrauchs und kannst gezielte Stromsparmaßnahmen treffen.

  • Zweirichtungszähler-Funktion: Haushalte mit Photovoltaik-Anlagen müssen den selbst erzeugten Strom getrennt vom Stromverbrauch aufzeichnen. Mit den neuen Geräten ist das einfach möglich.

  • Transparenz: Vor allem Smart Meter helfen Netzbetreibern und Energieversorgern dabei, das Stromnetz im Blick zu behalten. Die regelmäßig übermittelten Zählerstände bilden schnell ab, ob das Netz überlastet ist oder zusätzliche Energie (z. B. gespeicherter Strom aus Windparks oder Solaranlagen) benötigt wird.

Bis zum Jahr 2032 soll jeder Haushalt mindestens eine moderne Messeinrichtung oder ein intelligentes Messsystem besitzen. Das jeweilige Verbrauchsprofil legt fest, welche Stromzähler-Art ein Haushalt erhält.

Welchen neuen Stromzähler bekomme ich?

Für folgende Haushalte ist ein Smart Meter vorgesehen:

  • Stromverbrauch ab 6.000 kWh pro Jahr

  • eigene Energieerzeugung ab 7 kWh (z. B. mit einem Balkonkraftwerk oder PV-Anlage)

  • Betrieb einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung (z. B. Wallbox für E-Autos oder Wärmepumpe)

Gut zu wissen: Du passt nicht ins gesetzliche Profil, aber möchtest trotzdem ein Smart Meter als neuen Stromzähler? Ab 2025 ist das möglich. Wende dich dafür an deinen Messstellenbetreiber – das ist meistens dein örtlicher Netzbetreiber – und beantrage einen Gerätewechsel. Ab dann hat dieser vier Monate Zeit, deinen alten Stromzähler gegen ein intelligentes Modell auszutauschen. In diesem Fall zahlst du einmalig höchstens 100 Euro für den Einbau.

Wie läuft der Einbau der neuen Stromzähler ab?

Der Einbau neuer Stromzähler läuft in der Regel nach diesem Schema ab:

  1. Dein Messstellenbetreiber schickt dir eine schriftliche Ankündigung, die dich über den geplanten Installationszeitraum informiert – mindestens drei Monate im Voraus.

  2. Kurz vor dem Einbau bekommst du den konkreten Termin mitgeteilt.

  3. Ein*e Techniker*in tauscht am vereinbarten Tag den alten Stromzähler mit einem neuen Gerät aus und kümmert sich um die Inbetriebnahme. Das dauert etwa 30 bis 60 Minuten.

Wichtig: Häuser, vor 1965 gebaut wurden, besitzen häufig alte Zählerschränke, die mit den neuen Stromzählern nicht kompatibel sind. Für einen erfolgreichen Wechsel kann es also notwendig sein, den Schrank umzubauen. Informiere dich deshalb im Voraus, ob dein Haus über ein modernes Zählerschrankmodell verfügt.

Wie viel kostet ein neuer Stromzähler?

Für die neuen digitalen Stromzähler sind die Kosten gestaffelt und mit Preisobergrenzen versehen. Wie viel du zahlst, hängt also von der Art des Zählers ab.

Moderne Messeinrichtungen sind der gesetzliche Standard. Deshalb ist der Einbau kostenlos: Der Messstellenbetreiber deckt den finanziellen Aufwand dafür ab. Für die Wartung und Messung fallen jährlich maximal 25 Euro an.

Haushalte, die pflichtmäßig ein intelligentes Messsystem erhalten, zahlen ebenfalls nichts für den Zählerwechsel. Der freiwillige Einbau bringt einmalige Kosten von maximal 100 Euro mit sich. Die jährlichen Gebühren für den Messstellenbetrieb von Smart Metern sind unter anderem von deinem Verbrauch in Kilowattstunden abhängig:

VerbrauchsprofilMaximale Kosten (€/Jahr)
Verbrauchsprofil
unter 6.000 kWh/Jahr
Maximale Kosten (€/Jahr)
30
Verbrauchsprofil
zwischen 6.000–10.000 kWh/Jahr
Maximale Kosten (€/Jahr)
40
Verbrauchsprofil
mit steuerbarer Verbrauchseinrichtung (z. B. Wärmepumpe) oder installierte Erzeugungskapazitäten bis max. 15 kW (z. B. PV-Anlage) oder bis zu 20.000 kWh/pro Jahr
Maximale Kosten (€/Jahr)
50
Verbrauchsprofil
zwischen 20.000–50.000 kWh/pro Jahr
Maximale Kosten (€/Jahr)
110
Verbrauchsprofil
mehr als 50.000 kWh/pro Jahr
Maximale Kosten (€/Jahr)
140

Info für Eigentümer*innen: Der alte Zählerschrank passt nicht zum neuen Stromzähler? Eigentümer*innen müssen hier für die Kosten aufkommen: bis zu 2.000 Euro. Es ist nicht erlaubt, die Umbaugebühren auf Mieter*innen umzulegen.

Dein neuer Stromzähler mit Octopus Energy

Wir von Octopus Energy wollen die Energiewende aktiv mitgestalten. Deshalb unterstützen wir das Smart-Meter-Rollout mit einem Geschenk an dich: Entscheidest du dich freiwillig für einen intelligenten Zähler, übernehmen wir die einmaligen Installationskosten. Du kümmerst dich lediglich um die jährlichen Betriebsgebühren.

Du besitzt ein E-Auto oder eine Wärmepumpe? Dann wirf einen Blick auf unsere smarten Stromtarife – bestens abgestimmt auf deinen Alltag mit 100 % Ökostrom.

Häufige Fragen

Du liest deinen neuen Stromzähler genauso ab wie dein altes analoges Gerät. Der Zählerstand wird auf dem LCD-Display angezeigt. Um gespeicherte Werte einzusehen, musst du gegebenenfalls eine PIN per Lichtsignal eingeben. Bei Smart Metern mit Kommunikationsmodul ist kein manuelles Ablesen nötig: Das Gerät sendet deinen Zählerstand automatisch an deinen Stromversorger.

Die Stromzählernummer ist auf das Gehäuse gedruckt, meist in der Nähe des Strichcodes. Ansonsten ist die Nummer deines Zählers auch auf der Stromrechnung, der Ablesekarte oder in deinem Benutzerkonto zu finden.

Nein, das Rückwärtslaufen ist bei neuen Stromzählern nicht möglich. Die Erklärung: Alle modernen Geräte besitzen eine technische Rücklaufsperre und zeichnen sowohl den verbrauchten als auch selbst erzeugten Strom getrennt auf. Die alte Ferraris-Mechanik hatte diese Funktion nicht: Deshalb lief das Zählwerk rückwärts, wenn Strom aus PV-Anlagen in das hauseigene Netz eingespeist wurde.