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Die Einspeisevergütung – das klingt nach Bürokratie und Fachbegriffen. Doch dahinter verbirgt sich eine einfache Möglichkeit, wie du mit erneuerbaren Energieanlagen Geld verdienen kannst. Wenn du also über eine eigene PV-Anlage nachdenkst oder bereits eine betreibst, solltest du wissen, wie du von der staatlichen Förderung profitieren kannst. Wir erklären dir, was genau hinter diesem Begriff steckt, wie hoch die Einspeisevergütung 2025 ist und wie die Strom-Einspeisevergütung funktioniert.
Das Wichtigste in Kürze
Bei der Strom-Einspeisevergütung handelt es sich um eine staatlich garantierte Zahlung für den Strom, den du aus erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik oder Windkraft ins öffentliche Netz einspeist.
Die Prämie für die Netzeinspeisung variiert je nach Art der Energiequelle, der Anlagengröße und dem Jahr der Inbetriebnahme – für kleine Solarstrom-Anlagen liegt die Strom-Einspeisevergütung 2025 bei 7,94 Cent je Kilowattstunde.
Die Einspeisevergütung wird für einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme deiner Photovoltaik- oder Windkraftanlage gezahlt.
Die Höhe der Vergütung sinkt regelmäßig, da die Technologie zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen immer günstiger wird.
Für viele Betreiber*innen von grünen Stromanlagen ist die Einspeisevergütung eine attraktive Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen und gleichzeitig zur Energiewende beizutragen.
Was ist die Strom-Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Zahlung für den Strom, den du aus erneuerbaren Energiequellen wie Solar, Wind oder Biomasse ins öffentliche Netz einspeist. Sie wurde im Jahr 2000 mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingeführt, um den Ausbau sauberer Energien zu fördern und private Betreibende finanziell zu unterstützen.
Der Mechanismus ist simpel: Jede Kilowattstunde (kWh), die du nicht selbst nutzt, sondern ins Netz einspeist, wird vergütet. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach dem Jahr der Inbetriebnahme sowie der Größe deiner Anlage. Auch das gewählte Einspeisemodell spielt eine Rolle – entweder entscheidest du dich für eine vollständige Einspeisung oder den Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung. Der einmal festgelegte Vergütungssatz bleibt dann für die Dauer von 20 Jahre gleich.
Gut zu wissen: Volleinspeisung vs. Überschusseinspeisung
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du deinen Solarstrom dem öffentlichen Netz zuführen kannst. Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung – beide haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Volleinspeisung wird der gesamte Solarstrom ins Netz eingespeist. Du nutzt ihn nicht selbst, sondern beziehst deinen Strom komplett vom Energieversorger. Dafür gibt es eine höhere Vergütung.
Bei der Überschusseinspeisung nutzt du den erzeugten Strom zuerst für deinen Haushalt. Ist dein Eigenverbrauch gedeckt, fließt der überschüssige Strom ins Netz und wird vergütet. Da die Einspeisevergütung gesunken ist, ist dieses Modell meist wirtschaftlicher.
Alternativ zur Einspeisevergütung kannst für deinen Strom die Direktvermarktung wählen, zum Beispiel über die Strombörse. Hierbei erhältst du eine Marktprämie, deren Höhe sich nach dem aktuellen Börsenpreis richtet. Das Modell lohnt sich vor allem für Unternehmen, die größere Anlagen mit Leistungen über 100 kW bis 1.000 kW betreiben.
Wer bekommt die aktuelle Einspeisevergütung?
Strom einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten – das ist nicht nur für Privatpersonen attraktiv. Auch Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe profitieren von den staatlichen Förderungen. Für diese regenerativen Energieanlagen gibt es derzeit eine Einspeisevergütung:
PV-Anlagen
Private Personen und Firmen, die PV-Strom einspeisen, haben prinzipiell Anspruch auf eine Einspeise-Vergütung. Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Größe der Anlage: Kleinere Anlagen, wie beispielsweise private Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von Einfamilienhäusern, erhalten oft höhere Vergütungssätze pro eingespeister (kWh) als größere Anlagen
Zeitpunkt der Inbetriebnahme: Mit jeder Novellierung des EEG können sich die Vergütungssätze ändern. Anlagen, die vor einer bestimmten Frist in Betrieb genommen wurden, erhalten oft höhere Vergütungssätze als neuere Anlagen. Es ist daher wichtig, sich über die aktuellen Bedingungen zum Zeitpunkt der Planung und Inbetriebnahme zu informieren.
aktuellen Vergütungssatz gemäß dem EEG
technischen Voraussetzungen: Deine Solaranlage muss den Anforderungen des Stromnetzes entsprechen und der Wechselrichter die richtigen Normen erfüllen. Ab einer Leistung von 25 Kilowatt-Peak (kWp) muss deine Anlage aus der Ferne steuerbar sein. Ein Zähler, der den eingespeisten Strom misst, ist ebenfalls erforderlich. Bei Anlagen unter 25 kWp ist entweder eine Begrenzung der Einspeisung oder ein Smart Meter nötig.
Gut zu wissen: Der Unterschied zwischen alten und neuen Anlagen
Ältere Anlagen erhalten meist eine höhere Vergütung für die Stromeinspeisung als neuere Geräte. Der Grund: Die staatlich festgelegten Sätze lagen in der Vergangenheit höher, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Mit der zunehmenden Verbreitung und Kostensenkung der Technologien hat der Bund die Vergütungssätze für Neuanlagen schrittweise reduziert. Dennoch bleibt die Einspeisevergütung ein wichtiges Instrument, um den weiteren Ausbau grüner Energien zu unterstützen und Investitionen in nachhaltige Energieerzeugung attraktiv zu machen.
Windkraftanlagen
Unternehmen und Kommunen, die Windkraftanlagen betreiben, sind berechtigt, Einspeisevergütungen zu erhalten. Die Vergütungssätze variieren neben den genannten Faktoren je nach Standort und Technologie.
Biomasse-Anlagen
Landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen, die Biomasse-Anlagen betreiben, können von der Einspeisevergütung profitieren. Die Anlagen nutzen organische Materialien wie Holz, Pflanzenreste oder Gülle zur Energieerzeugung. Die Vergütungssätze sind abhängig von der Art der Biomasse, der Anlagengröße und dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung 2025?
Der EEG-Fördersatz wird regelmäßig angepasst und hängt von der Größe deiner PV-Anlage ab: Je kleiner die Anlage, desto höher die Vergütung. Für kleinere Anlagen, die weniger Strom produzieren, bekommst du mehr pro eingespeister kWh, während größere Anlagen mit geringeren Sätzen rechnen müssen.
Die Einspeisevergütung unterscheidet sich außerdem je nach Art der Einspeisung. Von Februar 2025 bis Juli 2025 gelten die folgenden Vergütungen für Volleinspeisung und Überschusseinspeisung je Kilowattstunde laut EEG:
Anlagengröße (kWp) | Volleinspeisung | Überschusseinspeisung |
---|---|---|
Anlagengröße (kWp) Bis 10 kWp | Volleinspeisung 12,60 Cent/kWh | Überschusseinspeisung 7,94 Cent/kWh |
Anlagengröße (kWp) Bis 40 kWp | Volleinspeisung 10,56 Cent/kWh | Überschusseinspeisung 6,88 Cent/kWh |
Anlagengröße (kWp) Bis 100 kWp | Volleinspeisung 10,56 Cent/kWh | Überschusseinspeisung 5,62 Cent/kWh |
Anlagengröße (kWp) Ab 100 kWp | Volleinspeisung 6,39 Cent/kWh | Überschusseinspeisung 6,39 Cent/kWh |
Warum sinken die Einspeisevergütungen im Laufe der Zeit?
Die Einspeisevergütung sinkt regelmäßig aufgrund des sogenannten Degressionsmodells. Die Einspeisevergütung verringert sich seit 2024 alle sechs Monate um 1 %. Diese Senkung soll sicherstellen, dass der Markt auch ohne hohe staatliche Unterstützung wächst.
Der Grund: Die Kosten für die Technik, vor allem für Solaranlagen, verringern sich kontinuierlich. Das ermöglicht für immer mehr Menschen den Umstieg auf erneuerbare Energien, ohne dass der Staat dauerhaft hohe Subventionen zahlen muss.
Wer zahlt die Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung wird vom Netzbetreiber an dich als Betreibende*r der Solaranlage gezahlt. Die Kosten, die dem Netzbetreiber dabei entstehen, werden durch den Klima- und Transformationsfonds (KTF) erstattet. Das heißt, der Staat übernimmt die finanziellen Ausgleichszahlungen an den Netzbetreiber.
Wie erhalte ich eine Vergütung für die Einspeisung von Strom?
Damit du die Einspeisevergütung – zum Beispiel für deine Photovoltaik-Anlage – erhältst, sind einige Schritte nötig.
Photovoltaik-Anlage anmelden
Vor der Einspeisung deines Stroms ins Netz, musst du deine PV-Anlage zuerst beim Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Diese Registrierung ist Pflicht und stellt sicher, dass du Anspruch auf die Vergütung von Solarstrom hast. Außerdem musst du deinen Netzbetreiber über die Inbetriebnahme informieren. Er prüft, ob deine Einspeisung das Netz stabil hält, und installiert gegebenenfalls einen passenden Zähler.
Vergütungsmodell wählen
Du kannst zwischen zwei Modellen wählen:
Einspeisevergütung: Du bekommst einen festen Betrag pro Kilowattstunde, die du ins Netz einspeist. Dieser Satz ist gesetzlich geregelt und bleibt für 20 Jahre konstant.
Direktvermarktung: Hier verkaufst du deinen Strom direkt an der Börse oder über einen Anbieter. Der Marktpreis kann schwanken, aber du erhältst zusätzlich eine Marktprämie, um Differenzen auszugleichen. Für größere Anlagen über 100 kW bis 1.000 kW ist dieses Modell oft Pflicht.
Technische Voraussetzungen erfüllen
Deine Anlage benötigt einen Einspeisezähler, damit genau erfasst wird, wie viel Strom du ins Netz einspeist. Falls du dich für die Direktvermarktung entscheidest, muss deine Anlage außerdem über eine Fernsteuerung verfügen. So kann dein Vermarkter bei Bedarf eingreifen, falls Netzengpässe auftreten.
Vertrag mit dem Netzbetreiber oder Vermarkter abschließen
Damit du für die Stromeinspeisung eine Vergütung oder Marktprämie erhältst, brauchst du eine vertragliche Vereinbarung. Dein Netzbetreiber oder ein Direktvermarkter regelt in diesem Vertrag, wie die Einspeisung erfolgt und wie du bezahlt wirst.
Steuern beachten
Einnahmen aus der PV-Einspeisung sind steuerlich relevant. Kleinere PV-Anlagen sind unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei, aber je nach Anlagengröße kann eine Anmeldung beim Finanzamt erforderlich sein. Informiere dich frühzeitig, um steuerliche Vorteile optimal zu nutzen.
Wie lange wird die Solar-Einspeisevergütung gezahlt?
Die Einspeisevergütung für Photovoltaik und Co. wird dir für einen Zeitraum von 20 Jahren ab Inbetriebnahme deiner PV-Anlage gezahlt. Dieser Zeitraum ist gesetzlich festgelegt und bietet dir eine langfristige Planungssicherheit.
Danach endet die Vergütung, und du kannst entscheiden, wie du mit deinem erzeugten Strom weiter verfahren möchtest – zum Beispiel durch Eigenverbrauch oder Direktvermarktung.
Was sind die Vorteile der Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung bietet dir zahlreiche Vorteile:
planbare Vergütung: Durch die 20-jährige Festschreibung weißt du genau, wie viel Geld du für deinen eingespeisten Solarstrom erhältst. Das sorgt für Planungssicherheit und eine stabile Einkommensquelle.
einfache Ausführung: Sobald deine PV-Anlage registriert ist, zahlt der Netzbetreiber die Einspeisevergütung automatisch aus – wenig Bürokratie, viel Komfort.
gute Wirtschaftlichkeit: Die Einspeisevergütung macht deine Solaranlage weiterhin attraktiv und sorgt dafür, dass Solarstrom eine rentable Investition bleibt.
Beitrag zur Energiewende: Durch die Einspeisung leistest du einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit und unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energien.
Unser Tipp: Überlege, ob sich eine PV-Anlage für dich lohnt, indem du die gesamten Kosten der Installation und den Ertrag aus der Einspeise-Vergütung gegenüberstellst. Wenn du zusätzlich noch einen Teil des Stroms selbst verbrauchst, kannst du deine Energiekosten weiter senken und die Wirtschaftlichkeit steigern. Nutze Online-Rechner, die dir dabei helfen, die Amortisationszeit und den finanziellen Nutzen zu berechnen. So bekommst du eine gute Vorstellung davon, ob sich die Investition für dich auszahlt – sowohl finanziell als auch im Hinblick auf deine persönliche Nachhaltigkeitsstrategie.