Hervorragend

Persönlicher Telefonservice

Hervorragend

weltweit über 9 Mio. Kund*innen

Strom, Gas & Co.: Was erwartet dich bei den Energiepreisen in Deutschland?

10. Juni 2025 von Octopus Energy

Die Energiekosten schwanken – mal steigen sie rasant, mal sinken sie leicht. Doch warum ist das so? Liegt es an der Politik, an der Wirtschaft oder an globalen Krisen? Hier erfährst du, wie sich die Energiepreise zusammensetzen und wie Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern dasteht. Wir zeigen dir, wie die Energiepreisentwicklung aktuell aussieht und wie du als Verbraucher*in clever sparst. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Energiepreise in Deutschland sind stark gestiegen, vor allem durch globale Krisen, hohe Netzentgelte und die Energiewende.

  • Strom- und Gaspreise setzen sich aus mehreren Faktoren zusammen: Unter anderem Erzeugungskosten, Steuern und Umlagen aus staatlichen Abgaben.

  • Industrie und private Haushalte sind unterschiedlich betroffen, da Unternehmen oft andere Tarife und Konditionen haben.

  • Im internationalen Vergleich gehört Deutschland mit seinen Energiepreisen zu den Ländern mit den höchsten Kosten, vor allem wegen hoher Abgaben und Infrastrukturkosten.

  • Du kannst Energiekosten sparen, indem du Anbieter vergleichst und energieeffiziente Geräte nutzt.

Energiekosten im Jahr 2025: Aktuelle Preise

Heizöl, Gas oder Strom: Die Kosten für Energie variieren je nach Art und Verbrauch.

Gaspreis aktuell

Im März 2025 liegt der durchschnittliche Gaspreis bei 11,65 Cent je Kilowattstunde (kWh) – basierend auf 20.000 kWh Jahresverbrauch eines 3- bis 4-Personen-Haushalts. Neukunden sparen oft durch Sonderangebote: Mit einem neuen Tarif zahlt man im Schnitt 10,27 Cent/kWh (Stand: März 2025).

Strompreis im Jahr 2025

Aktuell kostet 1 kWh Strom im Schnitt 36,51 Cent (Stand: Januar 2025). Dieser Wert basiert auf einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh – typisch für einen 3- bis 4-Personen-Haushalt. Neukunden profitieren oft von besseren Konditionen: Preisgarantien, Rabatte oder Boni drücken die Kosten. Mit einer 12-monatigen Preisgarantie und zusätzlichen Vergünstigungen liegt der durchschnittliche Strompreis mit einem neuen Tarif bei 28,10 Cent pro kWh (Stand: März 2025).

Preise für alternative Heizenergien

Doch Strom und Gas sind nicht die einzigen Energieträger, die Haushalte und Unternehmen nutzen. Auch andere Energieformen spielen eine Rolle – und ihre Preise entwickeln sich unterschiedlich.

Hier ein Überblick über weitere Energiekosten:

  • Fernwärme: Eine zentrale Wärmeversorgung, die oft aus Kraft-Wärme-Kopplung oder Abwärme gewonnen wird. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Preis bei etwa 17 Cent pro kWh. Allerdings gibt es deutliche Abweichungen nach oben und unten. 

  • Heizöl: Eine fossile Brennstoff-Alternative für Heizsysteme, deren Preis stark von globalen Ölpreisen und saisonaler Nachfrage abhängt. Aktuell kostet 1 Liter Heizöl etwa 0,99 Euro (Stand: April 2025). Auch hier können die Preise je nach Region und Abnahmemenge variieren.

  • Pellets: Eine umweltfreundliche Heizalternative aus gepresstem Holz. Pellets sind oft günstiger als Öl oder Gas, aber ebenfalls von der Marktlage und der Rohstoffverfügbarkeit abhängig. Aktuell liegt der Preis bei 334,12 Euro pro Tonne (lose) bzw. 361,49 Euro pro Tonne (Sackware) (Bundesdurchschnitt, Stand: April 2025).

  • Flüssiggas: Eine flexible Heizalternative, besonders in Regionen ohne Gasanschluss. Die Preise variieren je nach Abnahmemenge. Aktuell kostet 1 Liter Flüssiggas etwa 78,58 Cent bei kleineren Mengen, während größere Abnahmen ab 77,42 Cent pro Liter erhältlich sind (Stand: März 2025).

Energiepreise in Deutschland: Entwicklung und Trends

Im Vergleich zum Jahr 2021 haben die Energiekosten eine steile Entwicklung genommen: Die Gaspreise für Haushalte sind um fast 80 % gestiegen, während der Strompreisentwicklung ein Plus von rund 25 % verzeichnet. Laut Statistischem Bundesamt sanken die Energiepreise in Deutschland zuletzt leicht: Im Januar 2025 um durchschnittlich 1,6 % im Vergleich zum Jahr davor. Trotz dieser Entwicklung bleiben die Preise für dich als Verbraucher*in vergleichsweise hoch.

Energiepreise in Deutschland – Mit dieser Grafik zeigen wir dir die Heizöl-, Erdgas- und Strompreisentwicklung  von 2021 bis Januar 2025

Die Preistrends zeigen in verschiedene Richtungen: je nach Art der Energie. Die Bundesregierung plant, die Stromsteuer von 2,05 Cent auf 0,1 Cent zu senken und die Netzentgelte zu halbieren. Das könnte sich positiv auf die Strompreisentwicklung auswirken – und die Kosten für elektrische Energie um rund 7 % reduzieren. Ein Vorteil besonders für ländliche Regionen, da dort oft höhere Netzkosten anfallen.

Anders sieht es beim Erdgas aus: Seit Januar 2025 sind die Netzentgelte gestiegen. Der Gaspreis bleibt zwar vorerst stabil. Langfristig könnte er weiter klettern – steigende CO₂-Abgaben und mögliche Anpassungen der Netzentgelte treiben die Kosten nach oben.

Große Unterschiede: Energiepreise im internationalen Vergleich

Ob Privatverbrauch oder Industrie: In Deutschland sind die Energiepreise aktuell höher als in nahezu allen anderen Ländern. 

Beispiel Strom: In Ungarn etwa zahlten Haushalte im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 10,9 Cent pro kWh erheblich weniger, ebenso in Bulgarien (11,9 Cent/kWh) und Malta (12,6 Cent/kWh). Doch es gibt auch Länder, in denen Energie ähnlich teurer ist wie bei uns: In Irland lag der Strompreis bei 37,4 Cent pro kWh und in Dänemark bei 37,1 Cent pro kWh.

Warum sind die Energiepreise in Deutschland so hoch?

Die Gründe für die hohen Kosten bei Gas, Strom und Co. sind vielfältig – von politischen Vorgaben bis hin zu globalen Krisen. Hier sind die wichtigsten Faktoren:

  • hohe Steuern und Abgaben: Deutschland erhebt auf Strom und Gas zahlreiche Abgaben. Diese Kosten treiben den Endpreis für Privatverbraucher*innen und Unternehmen nach oben.

  • Abhängigkeit von Importen: Deutschland importiert einen Großteil seiner Energie aus dem Ausland – vor allem Gas. Weltmarktpreise und geopolitische Spannungen wirken sich daher direkt auf die Kosten aus. 

  • Energiewende und Netzausbau: Der Ausbau erneuerbarer Energien ist eine finanzielle Investition. Neue Wind- und Solaranlagen brauchen eine stabile Infrastruktur, und der Umbau des Stromnetzes wird über Netzentgelte mitgetragen. Das führt zu steigenden Gebühren für Verbraucher*innen.

  • hohe Nachfrage, begrenztes Angebot: In kalten Wintern steigt die Nachfrage nach Energie, während das Angebot nicht immer mithalten kann. Geringe Speicherfüllstände oder Engpässe bei erneuerbaren Energien können die Preise kurzfristig in die Höhe treiben.

Deutschland hat also eine Mischung aus politischen Entscheidungen, globalen Abhängigkeiten und strukturellen Herausforderungen, die die Energiepreise so teuer machen.

Strom und Gas: So setzen sich die Energiepreise in Deutschland zusammen

Energie ist nicht einfach nur eine Ware – der Preis ergibt sich aus vielen Faktoren. Steuern, Netzentgelte und Marktmechanismen bestimmen, wie viel du tatsächlich zahlst. Hier siehst du, welche Kostenblöcke beim Strom- und Gaspreis eine Rolle spielen.

Strompreis

Der Strompreis besteht aus mehreren Komponenten. Neben den reinen Kosten für Stromerzeugung gibt es Abgaben, Umlagen und Gebühren. So setzt sich der Strompreis im Detail zusammen:

  • Beschaffung und Vertrieb: Kosten für Erzeugung, Einkauf und Lieferung des Stroms.

  • Netzentgelte: Gebühren für den Transport und die Wartung des Stromnetzes.

  • Steuern und Abgaben: Dazu gehören die Mehrwertsteuer, die Stromsteuer und Konzessionsabgaben.

  • Umlagen und gesetzliche Vorgaben: Darunter fallen unter anderem die Offshore-Netzumlage und die Umlage für Strom aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK).

Gut zu wissen: Der Strompreis pro Kilowattstunde hängt stark von deinem Wohnort und deinem Stromanbieter ab. Regionale Netzentgelte unterscheiden sich, weil der Strom unterschiedlich weite Strecken zurücklegt. Auch der gewählte Tarif hat Einfluss: Grundversorgungstarife sind oft teurer als Alternativen auf dem freien Markt.

Gaspreis

Auch beim Gaspreis spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die größten Posten sind die Beschaffungskosten, Netzentgelte und Abgaben. Während der Strompreis stark von staatlichen Vorgaben abhängt, beeinflussen beim Gas vor allem der Weltmarkt und geopolitische Entwicklungen die Preise. Die einzelnen Preiskomponenten:

  • Beschaffung und Vertrieb: Kosten für den Einkauf von Gas an den internationalen Märkten sowie für Transport und Kundenservice.

  • Netzentgelte: Gebühren für den Betrieb, Ausbau und die Wartung der Gasleitungen.

  • Steuern und Abgaben: Dazu zählen die Umsatzsteuer, die Gassteuer und die Konzessionsabgabe.

  • CO₂-Kosten: Durch die CO₂-Abgabe verteuern sich fossile Energieträger wie Erdgas zusätzlich.

Der größte Kostenfaktor beim Gaspreis pro Kilowattstunde ist die Beschaffung durch die Versorger. Ein weiterer Teil geht an die Netzbetreiber für den Transport. Der Staat enthält durch Steuern und Abgaben nur einen vergleichsweise kleinen Anteil.

Gut zu wissen: Privatpersonen und Unternehmen zahlen nicht unbedingt den gleichen Preis für Energie. So profitieren Unternehmen mit höherem Strombedarf häufig von günstigeren Konditionen. Diese speziellen Tarife berücksichtigen den erhöhten Energieverbrauch und bieten dadurch Preisvorteile. Auch beim Gas gibt es Unterschiede zwischen Privat- und Gewerbekunden. Gewerbegas bezeichnet spezielle Verträge für Unternehmen mit höherem Verbrauch zu niedrigeren Preisen.

Energiekosten senken: So geht’s

Hohe Energiepreise belasten viele Haushalte. Mit unseren einfachen Tipps kannst du deinen Energieverbrauch effektiv reduzieren und somit deine Energiekosten spürbar senken.​

Stromsparen leicht gemacht

  • Standby vermeiden: Schalte elektrische Geräte vollständig aus, anstatt sie im Standby-Modus zu lassen. 

  • energiesparende Beleuchtung nutzen: Wechsle zu LED-Lampen oder Energiesparlampen. Diese verbrauchen bis zu 80 % weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen und haben eine längere Lebensdauer.

  • Wasserkocher effizient nutzen: Erhitze nur die benötigte Wassermenge. Jeder unnötig erhitzte Liter kann mehrere Euro pro Jahr kosten. 

  • Kochen mit Deckel: Nutze beim Kochen stets einen passenden Deckel. So verkürzt du die Garzeit und sparst Energie. 

  • Kühlschrank optimal nutzen: Vermeide langes Offenstehen der Tür und stelle die Temperatur auf 7 Grad Celsius ein. So arbeitet dein Kühlschrank effizienter.

Weitere Tipps, wie du Stromfresser im Haushalt schnell identifizierst, kannst du in diesem Beitrag nachlesen.

Gasverbrauch reduzieren

  • hydraulischen Abgleich durchführen: Lass deine Heizungsanlage optimal einstellen. Das sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung und kann den Gasverbrauch deutlich senken.

  • Thermostate richtig einstellen: Senke die Raumtemperatur um ein Grad – das spart bis zu 6 % Heizenergie.

  • richtig lüften: Vermeide dauerhaft gekippte Fenster. Lüfte stattdessen mehrmals täglich für wenige Minuten bei weit geöffneten Fenstern. So bleibt die Wärme erhalten und die Luft wird dennoch ausgetauscht.

  • regelmäßige Wartung der Heizungsanlage: Lass deine Heizung jährlich von einem Fachmann überprüfen und warten. Eine gut gewartete Anlage arbeitet effizienter und verbraucht weniger Gas.

  • Heizkörper entlüften: Entlüfte deine Heizkörper regelmäßig, um Luftansammlungen zu entfernen. So wird die Wärme gleichmäßig verteilt und der Gasverbrauch gesenkt.

Alternative Heizenergien senken

  • effiziente Heiztechnik: Wärmepumpen oder moderne Brennwerttechnik senken deinen Verbrauch langfristig.

  • Fernwärme optimieren: Ein hydraulischer Abgleich kann helfen, die Wärme besser zu verteilen und Kosten zu sparen.

  • Heizöl clever einkaufen: Preise schwanken – größere Mengen im richtigen Moment kaufen spart Geld.

  • Flüssiggas-Tarife vergleichen: Anbieterwechsel oder Sammelbestellungen können günstiger sein.

  • Pellets trocken lagern: Feuchte Pellets verbrennen ineffizient und treiben deinen Verbrauch in die Höhe.