Arbeitspreis Strom: Was ist das eigentlich?💡
Den Begriff “Arbeitspreis” in Zusammenhang mit Strom hast du sicher schon einmal gehört. Aber weißt du auch, was sich dahinter verbirgt und wie er sich zusammensetzt? Wir erklären es dir aus erster Hand. 🤓
13. April 2022
|Die wichtigsten Fakten zum Arbeitspreis kurz zusammengefasst:
🐙 Der Arbeitspreis ist der variable Bestandteil deiner Stromrechnung
🐙 Er ist abhängig vom Stromverbrauch
🐙 Er setzt sich zusammen aus
Den Kosten für Strombeschaffung
Den Netzentgelten
Den Abgaben
Den Steuern
🐙 Der Arbeitspreis variiert je nach Anbieter und Tarif
Arbeitspreis: Der variable Faktor auf deiner Stromrechnung 📄
Dein Strompreis setzt sich zusammen aus dem festgelegten Grundpreis und dem Arbeitspreis. Der Arbeitspreis, der auch Verbrauchspreis genannt wird, ist im Gegensatz zum Grundpreis kein fixer Betrag, sondern ist abhängig von deinem Stromverbrauch.
Die Gesamtkosten für den Arbeitspreis ergeben sich aus deinem jährlichen Stromverbrauch multipliziert mit den Arbeitspreis, der in Cent pro kWh angegeben wird.
So setzt sich der Arbeitspreis für Strom zusammen
Quelle: Aufteilung des Einzelhandelpreisniveaus für Haushaltskunden für das Abnahmeband ab einschließlich 2.500 bis 5.000 kWh pro Jahr zum 1. April 2021
© Monitoringbericht 2021 von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt
Wir als Stromanbieter nutzen den Arbeitspreis, um unsere Kosten für die Strombeschaffung zu decken. Je nach Tarif und Anbieter kann der Arbeitspreis unterschiedlich hoch ausfallen. Das liegt an den mitunter sehr komplizierten Berechnungen für die Kosten der Strombeschaffung. Jeder Anbieter hat hier ein anderes Vorgehen (langfristiger Einkauf oder kurzfristige Spekulation auf niedrigere Preise).
Wenn du mehr über die Hintergründe auf dem Strommarkt erfahren willst, lies dir unsere Beitrag “Wieso Stromanbieter ihren Kund*innen kündigen” durch. Dort gehen wir unter anderem darauf ein, wie der Strom-Großmarkt funktioniert.
Zudem besteht der Arbeitspreis noch aus den Netzentgelten, sowie den Steuern und Abgaben.
Die Netzentgelte sind einfach gesagt “Gebühren” für die Nutzung der Stromnetze. Die Höhe der Steuern und Abgaben werden staatlich festgelegt. Hier spielt zum Beispiel auch die EEG-Umlage eine Rolle, die Verbraucher*innen ab 1. Juli 2022 nicht mehr bezahlen müssen. Mehr zur Abschaffung der EEG-Umlage und was dahinter steckt kannst du in unserem Artikel “Wegfall der EEG-Umlage” nachlesen.
Möchtest du wissen, wie sich dein Strompreis bei Octopus Energy zusammensetzt? Das haben wir in unserem Artikel “Wie sich dein Strompreis bei Octopus Energy zusammensetzt” für dich zusammengefasst.
Kann man mit einem niedrigen Arbeitspreis Stromkosten sparen? 👛
“Wenn der Arbeitspreis vom Stromverbrauch abhängig ist, dann sollte ich nach dem Anbieter mit dem niedrigsten Arbeitspreis suchen und dann einfach Strom sparen!”
Diese Überlegung klingt auf den ersten Blick logisch, hält aber einem zweiten Blick leider meistens nicht Stand.
Denn natürlich kannst du den Arbeitspreis auf deiner Stromrechnung gering halten, indem du im Alltag Strom sparst. Doch leider gibt es da ja noch den zweiten Teil auf deiner Stromrechnung, den Grundpreis. Ist dieser im Verhältnis zum Arbeitspreis sehr hoch, bringt das ganze Energiesparen nichts, denn der Arbeitspreis macht in diesem Fall ja ohnehin nur einen geringen Teil der Gesamtrechnung aus.
👉 Als Faustregel gilt: Bei geringem Stromverbrauch – etwa in einem 1- oder 2-Personen-Haushalt – solltest du auf einen niedrigen Grundpreis achten. Denn auch wenn der Arbeitspreis etwas höher ist, wirkt sich das kaum auf deine Gesamtrechnung aus.
Wohnst du jedoch in einer WG oder seid ihr eine mehrköpfige Familie, solltest du auf einen möglichst niedrigen Arbeitspreis achten. Denn bei hohem Stromverbrauch macht sich bereits ein um nur wenige Cent höherer Arbeitspreis deutlich bemerkbar.
So schwer ist das mit dem Arbeitspreis also gar nicht, oder?
Simone Groß
Senior Marketing Manager
Titelbild: © iStock - fizkes