Welche Arten von Heizungen gibt es?

Bei der Vielfalt an Heizungen verliert man oft die Übersicht. Was ist der Unterschied zwischen traditionellen und modernen Heizungen, was sind ihre Vor- und Nachteile und welche sind am umweltfreundlichsten? Hier erfährst du, welche Heizung die richtige für dein Zuhause ist.

26. Januar 2023

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Die verschiedenen Heizungsarten 🌡

Wenn es darum geht, dein eigenes Zuhause zu heizen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Von traditionellen Gas- oder Ölheizungen bis hin zu modernen Wärmepumpen und solarthermischen Heizungen ist die Auswahl an Heizungssystemen groß. Das Bild aus Deutschland zeigt, rund 25% der Haushalte heizen mit traditionellen Ölheizungen, 14% mit Fernwärme und rund 50% mit Gasheizungen. Im Zuge politischer Spannungen und der Energiewende geht der Trend hin zu modernen, umweltfreundlichen und unabhängigen Heizungssystemen. Wir geben dir einen Überblick über alles wichtige rund um die verschiedensten Heizungen.  

Traditionelle Heizungssysteme

Traditionelle Heizungssysteme sind die gängigsten und am weit verbreitetsten Heizungssysteme. Heizungen dieser Art gibt es schon lange, geraten aber zunehmend in Kritik, da sie ihre Wärme oft durch Verbrennung gewinnen, wodurch CO2 Emissionen entstehen. Welche verschiedenen Heizungen es innerhalb dieser Gruppe gibt, erfährst du im Anschluss.

Die Gasheizung 💨

Eine der bekanntesten Heizungen ist die Gasheizung. Die Gasheizung, die meist in eine Zentralheizung im Haus integriert ist, gewinnt Wärme durch die Verbrennung von Erdgas. Mit einer Zentralheizung ist meist eine Heizung gemeint, die durch ihr Verteilersystem, Wärme in einem Wohnblock verteilt. Ist die Wärme gewonnen, wird sie durch ein Verteilersystem in die einzelnen Räume transportiert. Dafür ist die Zentralheizung zuständig.

Vorteile einer Gasheizung: ➕

 • Einfache Bedienung und Wartung

 • Hohe Effizienz, da die Wärmeenergie direkt genutzt werden kann

 • Flexibilität in der Nutzung, da Gasheizungen sowohl für Neubauten als auch für bestehende Gebäude geeignet sind

 • Möglichkeit der Nutzung von erneuerbaren Gasen wie Biomethan

Nachteile einer Gasheizung: ➖

 • Abhängigkeit von Erdgasversorgung und Erdgasimporten aus dem Ausland

 • Unklare Preisentwicklung 

 • Emissionen von CO2 und anderen Schadstoffen bei der Verbrennung

 • Erdgas ist eine endliche Ressource 

 • Gefahr von Gaslecks

 • Kosten für die Installation einer Gasleitung können hoch sein, wenn noch keine vorhanden ist

 • Bei Ersatz oder Reparatur von Heizungsteilen können gegebenenfalls hohe Kosten auf dich zukommen

Die Ölheizung 🛢

Die Ölheizung ist ebenfalls eine oft verwendete Heizung in Wohnungen und Gebäuden. Sie funktioniert genauso wie eine Gasheizung, nur dass bei der Ölheizung statt Gas Öl verbrannt wird und daraus Wärmeenergie gewonnen wird. Anschließend wird auch hier die Wärmeenergie durch eine Wärmeverteilungsanlage, wie zum Beispiel eine Heizungspumpe oder einen Heizkörper, in die Wohnung oder das Gebäude geleitet. Auch bei den Vor- und Nachteilen einer Ölheizung findest du viele vergleichbare Punkte mit einer Gasheizung. 

Vorteile einer Ölheizung: ➕

 • Gute Wärmeleistung bei niedrigen Temperaturen

 • Einfache Bedienung und Wartung

 • Hohe Effizienz, da die Wärmeenergie direkt genutzt werden kann

 • Flexibilität in der Nutzung, da Ölheizungen sowohl für Neubauten als auch für bestehende Gebäude geeignet sind.

Nachteile einer Ölheizung: ➖

 • Höhere Kosten im Vergleich zu Gasheizungen

 • Abhängigkeit von Öl-Importen 

 • Hohe Emissionen von CO2 und anderen Schadstoffen bei der Verbrennung

 • Gefahr von Öllecks

 • Bei Öl handelt es sich – wie bei Erdgas um eine endliche Ressource 

Fernwärme ⚙️

Neben Öl- und Gasheizungen zählt Fernwärme zu den meistgenutzten Heizungssystemen in Deutschland. Bei der Fernwärme wird Wärmeenergie über lange Distanzen von einer zentralen Wärmequelle (meistens einem Kraftwerk) in die Wohnung oder das Gebäude transportiert. Die Wärmeenergie wird in der Regel durch die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse, Abwärme oder geothermischen Quellen erzeugt. Aber auch fossile Brennstoffe wie Kohle oder Gas können genutzt werden, um sie zu erzeugen. 

Vorteile von Fernwärme: ➕

 • Hohe Effizienz durch die teilweise Nutzung von erneuerbaren Energiequellen

 • Geringere Emissionen von CO2 im Vergleich zu Öl oder Erdgas

 • Möglichkeit für den Anschluss an das Fernwärmenetz auch bei bestehenden Gebäuden

 • Benötigt keinen Platz, wie etwa. Gas oder Öltanks

Nachteile von Fernwärme: ➖

 • Abhängigkeit von einer zentralen Wärmequelle

 • Oft hohe Kosten im Vergleich zu anderen Heizungsarten, da es wenig Anbieter gibt und diese den Preis in deinem Wohngebiet vorgeben

 • Emissionen von CO2 und anderen Schadstoffen, wenn die Wärmeenergie von der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammt

 • Abhängigkeit von der Verfügbarkeit eines Fernwärmenetzes in deinem Wohngebiet

Pelletheizung 🪵

Bei einer Pelletheizung werden sogenannte “Pellets” (kleine, kompakte Röllchen aus Holz oder Biomasse) als Brennstoff verwendet. Dabei funktioniert die Pelletheizung ähnlich wie ein Holzofen oder ein Kamin, wird dabei aber elektronisch gesteuert und die Pellets gelangen mit Hilfe eines Systems automatisch in den Brennofen. Ein Wärmetauscher wandelt dann die entstehende Wärme in heißes Wasser um, das dann in die Heizkörper und Warmwasserbereiter im Haus geleitet wird. Der Rauch, der sich beim Verbrennen bildet, gelangt durch einen Schornstein nach draußen.  

Vorteile einer Pelletheizung: ➕

 • Pellets können im Gegensatz zu Öl und Gas aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden

 • Sie haben einen hohen Wirkungsgrad und weniger CO2 Emissionen als fossile Brennstoffe 

 • Die Pelletheizung kann automatisch gesteuert werden, was die Bedienung erleichtert

 • Geringere Abhängigkeit von Importen, da die Pellets meist aus dem Inland stammen

Nachteile einer Pelletheizung: ➖

 • Hoher Platzbedarf für Heizungssystem mit Ofen und Wärmetauscher

 • Höhere Anschaffungskosten für eine Pelletheizung als für eine herkömmliche Öl- oder Gas-Heizungen

 • Es gibt einige zusätzliche Kosten und Aufwände für die Entsorgung von Asche und die Reinigung des Ofens

Moderne Heizungssysteme

Moderne Heizungssysteme haben sich, im Gegensatz zu den traditionellen, erst in den letzten Jahren entwickelt und ersetzen zunehmend alte Heizungen, wie Öl- oder Gasheizungen. Diese Art der Heizungen sind vor allem auf Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit ausgelegt. Welche das sind, erfährst du jetzt.

Die Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist eine der neuen und modernen Heizungssysteme. Sie gewinnt die Wärmeenergie aus der Umwelt, wie zum Beispiel aus Boden, Luft oder Grundwasser. Sie wird zur Beheizung und zur Bereitstellung von Warmwasser für Häuser, Gebäude oder Wohnungen verwendet. Die Funktionsweise der Wärmepumpe basiert auf dem Prinzip des Kältemaschinenkreislaufs. Dieser funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank, nur dass die Wärmepumpe die Wärme aus der Umgebung in das Gebäude transportiert, anstatt die Wärme aus dem Gebäude zu entfernen. Dabei nutzt sie die natürliche Wärmeenergie, die in der Umwelt vorhanden ist. Genauer erklärt haben wir dir die Funktionsweise in unserem Blogartikel “Wärmepumpen | Welche gibt es und wie funktionieren sie?”. Je nachdem, welche Wärme aus der Umwelt verwendet wird, gibt es unterschiedliche Wärmepumpentypen. Diese sind Luft-Luft-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Wasser-Wasser-Wärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpen.

Vorteile von Wärmepumpen: ➕

 • Niedrige Energiekosten

 • Sie kann durch erneuerbare Energiequellen, wie z.B. Ökostrom betrieben werden

 • Wärmepumpen bedienen sich an kostenlosen Umweltressourcen wie Boden, Luft oder Grundwasser

 • Hohe Umweltfreundlichkeit, auch weil keine Verbrennung stattfindet

 • Wärmepumpen erfordern wenig Wartung und haben aktuell eine lange Lebensdauer von 15-20 Jahren

Nachteile von Wärmepumpen: ➖

 • Hohe Anschaffungskosten

 • Bei bestimmten Arten von Wärmepumpen wie etwa Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind beim Bau Genehmigungen erforderlich und Vorschriften zu beachten

 • Manche Standorte eignen sich schlechter für bestimmte Arten von Wärmepumpen wie zum Beispiel ein niedriger Grundwasserspiegel für Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Solarthermie ☀️

Solarthermie ist eine Technologie, bei der Sonnenenergie genutzt wird, um Wärmeenergie zu erzeugen. Mit Hilfe von Solarkollektoren, die meist auf das Dach eines Gebäudes montiert werden, wird Sonnenenergie gesammelt und in Wärme umgewandelt. Die Wärmeenergie wird dann an einen Wärmespeicher weitergeleitet, in dem sie gespeichert wird, bis sie benötigt wird. So kann dein Haus, Gebäude oder Wohnung beheizt und Warmwasser bereitgestellt werden.

Vorteile von Solarthermie: ➕

 • Solarthermie nutzt kostenlose und erneuerbare Energiequellen

 • Sie trägt somit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen bei

 • Solarthermische Heizungen erfordern wenig Wartung und haben ähnlich wie Wärmepumpen eine lange Lebensdauer.

 • Teilweise finanzielle Förderungen vom Staat möglich

Nachteile von Solarthermie: ➖

 • Erfordert eine große Fläche (meist auf dem Dach), um genügend Energie erzeugen zu können

 • Solarthermie ist wetterabhängig und kann an Tagen mit wenig Sonnenlicht weniger effizient sein

 • Daher meist auch nur in Kombination mit anderen Heizsystemen möglich

 • Hohe Anschaffungskosten von ca. 10.000 € im Durchschnitt

Brennstoffzellenheizung 🔋

Bei einer Brennstoffzellenheizung wird Wärme mithilfe von Brennstoffzellen erzeugt. Dabei wandeln Brennstoffzellen chemische Energie in elektrische Energie um, indem sie Wasserstoff und Sauerstoff miteinander reagieren lassen. Der dadurch entstehende Wasserdampf liefert die Wärmeenergie. Sauerstoff, der für diesen Prozess nötig ist, kommt aus der Umgebungsluft, der Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Neben der Wärme für die Heizung wird bei diesem Prozess gleichzeitig Strom erzeugt, der direkt genutzt oder ins Stromnetz eingespeist werden kann.

Vorteile von einer Brennstoffzellenheizung: ➕

 • Hohe Energieeffizienz, da sowohl Wärme als auch Strom erzeugt wird

 • Hoher Wirkungsgrad

 • Geringe Emissionen, da keine Verbrennung stattfindet

Nachteile von einer Brennstoffzellenheizung: ➖

 • Hohe Anschaffungskosten, da Brennstoffzellenheizungen im Vergleich zu herkömmlichen Heizungen teuer in der Anschaffung sind

 • Hoher Wartungsaufwand verbunden mit Kosten

 • Erdgasanschluss erforderlich

Welche Heizung ist die umweltfreundlichste? 🌱💚

Aufgrund aktueller Themen wie der Energiewende, dem Klimawandel und der Kritik an fossilen Brennstoffen, ist es wichtig, einen Blick auf die verfügbaren Heizungssysteme zu werfen, die am umweltfreundlichsten sind. Glücklicherweise gibt es heute schon eine Vielzahl von Heizungsarten, die auf erneuerbaren Energien basieren und einen geringeren CO2-Ausstoß haben. Davon haben wir dir oben schon einige aufgezählt. ☝️

Zu den umweltfreundlichen Heizungssystemen gehören Wärmepumpen, Solarthermie, Pelletheizungen, Biomasseheizungen und Brennstoffzellen-Heizungen. Diese Heizungsarten bieten nicht nur eine kosteneffizientere und umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Heizungen, sondern tragen auch dazu bei, den Klimawandel zu verlangsamen und die Umweltbelastung zu reduzieren. 💚 Von den genannten Heizungen ist die Wärmepumpe aber alles in allem der Gewinner, da sie weder auf die Sonne angewiesen ist, noch Ressourcen verbrennt oder Erdgas benötigt.


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Jonathan Posovatz
Marketing Working Student

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