Wie das Gebäude-Energiegesetz die Zukunft des Heizens beeinflussen wird 🌬️☀️
Nach monatelangen Hin und Her hat sich die Bundesregierung nun doch noch auf die Erneuerung des Gebäudeenergiegesetzes geeinigt. 🗂️ Was die geplanten Änderungen für dich als Verbraucher*in bedeuten, erklären wir dir jetzt!
22. Juni 2023
|Erdgas dominiert aktuell die Wärmegewinnung in Deutschland, denn von rund 41 Millionen Haushalten heizt knapp jeder Zweite mit Gas. Bei den neu installierten Heizungen betrug der Anteil von Gasheizungen im Jahr 2021 sogar 70 Prozent (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz)😨. Dies soll sich nun ändern und so die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduziert werden. 💚🌍
Die Bundesregierung hat einen Entwurf zur Erneuerung des Gebäude-Energiegesetzes vorgelegt. Da es sich erst um einen Entwurf handelt, sind die Neuerungen noch nicht final beschlossen. Wir möchten dir trotzdem im Folgenden schon mal erklären, welche Änderungen aktuell geplant sind und welche Folgen das für Bürger*innen hat. 👇
Was ist das Gebäude-Energiegesetz?
Das Gebäude-Energiegesetz, kurz GEG, wurde bereits am 1. November 2020 beschlossen und gilt für alle Gebäude, die beheizt oder klimatisiert werden. 🏠 Generell regelt es die energetischen Vorgaben, die ein Gebäude haben soll. Diese Vorgaben beziehen sich auf die Heizart, also wie geheizt werden soll, und den Wärmedämmstandard, wie gut ein Gebäude gedämmt ist . 👇
Welche Neuerungen gibt es?
Am 13. Juni 2023 hat sich die Bundesregierung nach langem Hin und Her auf die zweite Novelle des Gebäude-Energiegesetzes geeinigt. Diese besagt, dass ab 2024 alle neu eingebauten Heizungen in Neubauten in Neubaugebieten zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.
🌬️☀️ Statt einem vollständigen Verbot von Öl- und Gasheizungen ist es nun erlaubt, sowohl in Neubauten außerhalb von Neubaugebieten als auch in Bestandsgebäuden weiterhin Gas- oder Ölheizungen einzubauen, solange die Gemeinde noch keinen kommunalen Wärmeplan vorgelegt hat. Allerdings müssen Gemeinden bis 2028 und Großstädte bis 2026 ihre Wärmepläne erstellt haben. Somit ist der Einbau von Öl- und Gasheizungen ab spätestens 2028 verboten. Wasserstofffähige Gaskessel sollen auch nach 2028 erlaubt sein, wenn der kommunale Wärmeplan den Einsatz von Wasserstoff im Gasnetz vorsieht. Zudem sind nach 2028 auch weitere Übergangsfristen geplant, um von Öl- und Gasheizungen weg zu kommen. Wie diese aussehen, ist allerdings noch unklar.
Was bedeuten die Änderungen für Bürger*innen und welche Möglichkeiten gibt es?
Damit der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingt, sind im vorgelegten Gesetzentwurf Übergangsfristen, Übergangsregelungen und Härtefallregelungen vorgesehen. 🗃️ Zudem ist die vorgesehene Regelung technologieoffen. Das bedeutet, dass auch weiterhin in bestehenden Gebäuden Gasheizungen eingebaut werden können, wenn sie mit 65 Prozent grünem Gas oder in Kombination mit einer Wärmepumpe betrieben werden. Somit gibt es verschiedene Möglichkeiten mit unterschiedlichen Technologien die Vorgabe für das Heizen mit erneuerbaren Energien zu erfüllen. 👍
Die Möglichkeiten, die es von nun an für dich gibt, wenn du auf ein neues Heizsystem umsteigst, haben wir hier für dich aufgelistet:
➡️ Anschluss an das Wärmenetz: Da die Wärmenetze bis 2030 zu mindestens 50 Prozent Wärme aus erneuerbaren Energien aufweisen und ab 2045 klimaneutral sein sollen, bietet gerade in Ballungsräumen der Anschluss an das Wärmenetz eine gute Möglichkeit.
➡️ Einbau einer Wärmepumpe: Wärmepumpen entziehen der Umwelt Energie, um daraus Wärme zu gewinnen. Daher erfüllen sie die Vorgaben auf jeden Fall und bieten eine effiziente und saubere Möglichkeit, zu heizen.
➡️ Einbau einer Stromdirektheizung: Stromdirektheizungen bieten sich nur in sehr gut gedämmten Gebäuden an. Der Strom stammt mittlerweile auch bereits zu fast 50 Prozent aus erneuerbaren Quellen.
➡️ Einbau einer Hybridheizung: Wenn eine Wärmepumpe zur Deckung der Heizlast im Winter nicht ausreicht, kann sie auch durch einen fossil betriebenen Wärmeerzeuger ergänzt werden.
➡️ Heizung auf Basis von Solarthermie: Mit Solarthermie wird die Wärme der Sonnenstrahlen für Warmwasser und Heizung genutzt.
➡️ Wasserstoffheizungen: Diese Heizungen können sowohl mit Erdgas als auch mit reinem Wasserstoff betrieben werden, sofern der örtliche Gasnetzbetreiber einen konkreten Transformationsplan für das Gasnetz zur Umstellung auf Wasserstoff erstellt und veröffentlicht hat.
➡️ Biomasse-Heizungen: Diese Option ist nur sinnvoll, wenn andere Möglichkeiten ausgeschlossen werden, da nachhaltig erzeugte Biomasse nur begrenzt verfügbar und dadurch teuer ist.
➡️ Gasheizungen, die nachweislich erneuerbare Gase nutzen: Dabei muss für die Wärmeversorgung zu mindestens 65 Prozent nachhaltiges Biomethan oder biogenes Flüssiggas verwendet werden. Allerdings sind auch hier die Preise relativ hoch.
➡️ Holz- & Pelletheizungen: Nach der langen Diskussion der Bundesregierung erfüllen nun auch Holz- & Pelletheizungen standardmäßig das Ziel von 65 Prozent der erneuerbaren Energien.
Damit es für alle Bürger*innen möglich ist, die Investitionskosten für eine neue Heizungsanlage zu stemmen, soll auch es auch Subventionen geben. 💰
Welche Förderungen es zum Beispiel für den Umstieg auf Wärmepumpen aktuell gibt, haben wir für dich in unserem Artikel Wärmepumpen | Welche Förderungen gibt es? zusammengefasst.
Unser Fazit 🐙
Damit die Unabhängigkeit von fossilen Energien in Zukunft gelingen kann, ist eine Novelle des Gebäude-Energiegesetzes unserer Meinung nach unbedingt notwendig. 👍 Allerdings schwächt diese Einigung den ursprünglichen Vorschlag erheblich ab. Die verbindliche Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmesektor wird größtenteils auf das Jahr 2028 verschoben.
Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen und dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir schneller handeln. Daher fordern wir auch weiterhin das Verbot, Gasheizungen neu einzubauen.💚
Aber wir fordern nicht nur ein Umdenken in der Wärmegewinnung, wir möchten auch etwas dafür tun! Daher bieten wir neben unseren Ökostromtarifen, auch Wärmepumpenkomplettlösungen an.
Denn Wärmepumpen gehören nicht nur zu den saubersten und effizientesten Heiztechniken, sondern sie senken auch die Verbrauchskosten für Anlagenbesitzer*innen deutlich. 🏡👍 Und das finden wir natürlich super!
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Veronika Gott
Junior Marketing Managerin