Strompreissenkungen in Sicht? Was der neue Koalitionsvertrag für Stromkund*innen bedeutet
Frau schaut durch ein Fernrohr

Strompreissenkungen in Sicht? Was der neue Koalitionsvertrag für Stromkund*innen bedeutet

In den letzten fünf Jahren ist der Strompreis in Deutschland um über fünf Cent pro kWh gestiegen – für viele Haushalte eine spürbare Belastung. Mit dem neuen Koalitionsvertrag will die Bundesregierung dieser Entwicklung entgegenwirken und Verbraucher*innen entlasten. Doch wie setzen sich die Stromkosten eigentlich zusammen? Und welche Maßnahmen sind geplant, um die Preise zu stabilisieren? Wir fassen die wichtigsten Punkte für dich zusammen.

13. Mai 2025

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Energiewirtschaft &-Politik

Der neue Koalitionsvertrag – wie die Regierung den Strompreis senken will

Im neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung für 2025 werden viele verschiedene Impulse gesetzt. Besonders spannend ist dabei der Abschnitt zur Stromsteuer und den Netzentgelten – wir haben uns diesen einmal  genauer angeschaut. Hier sind sich CDU und SPD einig: Wir brauchen in Deutschland bezahlbare Energie für alle. Deshalb wurde festgelegt, dass Haushalte in Zukunft mindestens fünf Cent pro kWh weniger zahlen sollen. Um das zu erreichen, soll die Stromsteuer um zwei Cent pro kWh und die Netzentgelte um ungefähr drei Cent pro kWh abgesenkt werden.

Um zu verstehen, was genau das bedeutet, müssen wir erst einmal wissen, wie sich dein Strompreis zusammensetzt. Wir unterscheiden hier zwischen dem Arbeits- und dem Grundpreis. Mit dem Grundpreis deckt dein Energieversorger seine Fixkosten, z.B. Kosten für die Vertragsverwaltung oder deinen Stromzähler. Der Arbeitspreis bezieht sich hingegen direkt auf deinen Stromverbrauch. Er setzt sich aus den Kosten für Strombeschaffung und Vertrieb, Steuern und Abgaben, sowie Netzentgelten zusammen. 

Vereinfacht besteht dein Strompreis also aus drei Bestandteilen:

So setzt sich der Strom 2024 zusammen: Netzengelte machen 28 % des Strompreises aus. Diese sind gesetzlich reguliert. Steuern und Abgaben sind staatlich festgelegt und machen 29,5 % des Strompreises aus. Die letzten 42,5 % entstehen durch die Herstellung, die Beschaffung und den Vertrieb des Stroms.

Unsere Regierung setzt bei der Strompreissenkung bei den Abgaben an, die staatlich festgelegt oder gesetzlich reguliert werden: Steuern und Netzentgelte. 

  • Die Stromsteuer ist, wie Tabaksteuer oder Kaffeesteuer, eine Verbrauchsteuer. Diese fließt in den Steuerhaushalt ein.

  • Netzentgelte werden hingegen von deinem Stromanbieter an den Netzbetreiber des jeweiligen Stromnetzes weitergegeben. Dieser ist für den Aufbau, Erweiterung und Instandhaltung deines lokalen Stromnetzes verantwortlich. Geregelt werden die Netzentgelte allerdings gesetzlich: das bedeutet, dass Regulierungsbehörden eine Obergrenze der Preise festlegen, die nicht überschritten werden darf. 

👉 Mehr Infos dazu, wie sich dein Strompreis zusammensetzt, erfährst du in unserem Ratgeber-Beitrag “Strompreis-Zusammensetzung: Aus diesen Bestandteilen besteht der Strompreis

Was bedeutet das für dich?

Wir bei Octopus haben lange dafür gekämpft, dass die Steuern auf Strom gesenkt werden. Daher begrüßen wir es, dass die neue Bundesregierung unsere Forderung nun im Koalitionsvertrag aufgegriffen hat, um Stromkund*innen in Deutschland finanziell zu entlasten. Sie ist besonders im Blick auf die steigenden Energiekosten wichtig, die damit hoffentlich etwas abgefedert werden. Nun fehlt nur noch die Umsetzung: Sobald die Rahmenbedingungen von der Politik gesetzt wurden, werden wir alles geben, die Strompreissenkung schnellstmöglich weiterzugeben.


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Luca Illgen
Marketing Werkstudent

Bild: Nine Koepfer – Unsplash